Label: Eigenproduktion
VÖ: 06.09.2019
Stil: Experimental Doom Metal
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Gefühlte Legionen thüringischer Musiker & Bands haben sowohl in der Vergangenheit als auch heute unser Metaller-Herz auf’s trefflichste erfreut. Bis auf Herbert Roth (Gott hab ihn selig) fühlen sich viele dieser oft waldlich beheimateten Sympathen den eher dunklen bis schwärzesten Klängen unserer Parallelwelt verpflichtet. Ich persönlich finde das mehr als fein, frage mich aber nach dem Anhören von „Nachwelt“ , ob es diesen weiteren Beitrag zwingend gebraucht hätte. Versteht mich nicht falsch, musikalisch ist das Ganze nicht übel. Die Riffs sind ordentlich langsam und stonerhaft unterwegs. Ein Feeling von lässig mit der Kippe im Maul am Pfosten lehnend. Der etwas schepperhafte Sound ergänzt das Anliegen.
Aber dann – der Gesang. Latentes Gequäle auf einer Tonhöhe suggeriert mir POSTMORTEM’s Putz, nachdem er 6 Totmacher getrunken hat. Die Klargesangs-Passagen klingen mir zu pathetisch und banal. Möglicherweise ist das ein gewollter Ansatz des Künstlers Marco Bruder aus Eisenach, dessen Projekt WELTFREMD ist. Mir persönlich aber ist die Diskrepanz zwischen recht guter Musik einerseits und der gesanglichen Darbietung andererseits zu krass.
Vielleicht kocht der werte Marco da zu sehr in seinem eigenen Sud und der eine oder andere Einfluss von außen täte der Sache vielleicht gut. Anyway, für dieses Mal reicht es leider nur bedingt zu 5 Punkten. Aber da ist sicher noch Luft nach oben in der Zukunft. Thüringer Metal ist immer für Überraschungen gut.
Anspieltip: „Acheron“
Bewertung: 5,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Acheron
02. Styx
03. Lethe
04. Phlegeton
05. Kokytos
06. Elysion
WELTFREMD – Nachwelt (2019)
(5.732) Em Zett (5,0/10) Experimental Doom Metal