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71TONMAN – Of End Times (2023)
(8.250) Timo (7,6/10) Doom Sludge
Label: Transcending Obscurity
VÖ: 03.03.2023
Stil: Doom Sludge
Als besonders fleißig ist gewiss Transcending Obscurity Records zu bezeichnen. Das Label scheint ständig auf der Suche nach ansprechenden Undergroundbands zu sein. Die den Backkatalog aufwerten und natürlich auch einiges an Potential mitbringen für die Zukunft. So haben die polnischen 71Tonman, mit ihrem mittlerweile dritten Album sich unter die Fittiche des asiatischen Labels begeben, und veröffentlichen den Nachfolger zu „Earthwreck“
Musikalisch zeigt der Warschau-Fünfer die klassische Doom Sludge Kelle, und hat mit „Of End Times“, wie schon beim Vorgänger den passenden Titel gewählt. Auf 40minuten zeigen unsere Nachbarn schwermütige Untergangsstimmung, 4 Songs, die mit jeweils durchschnittlich 10min Spielzeit kredenzt werden. So werden pechschwarze düstere Doomsalven, mit hauptsächlich tiefen Growls vorangetrieben. Die durchaus eine gelungene Einheit bilden. 71Tonman schaffen es einen zu packen, schon der Opener „Conquest“ ist durchaus mitnehmend. So versteift man sich kaum in genretypische Unzulänglichkeiten zu verharren. Bindet moderate Tempovariationen ein, oder dezent punkige Uffta-Groover.
Damit ist aber noch längst nicht alles gesagt. Im Laufe des Albums schimmern auch deutlicher mal atmosphärische Momente durch, die von einem doomigen Post Black Metal Einfluss in die Spur gebracht werden. Ein besonders gutes Beispiel ist dafür auch das abschließende „Famine“, das mir sehr gut gefiel und zeigt wohin noch deutlicher die Reise der polnischen Sludgeheads hingehen kann. Dies vermischt mit dem bratzigen zähen Doom-Gewitter, hat durchaus seine Reize. Ein Album für Freunde des Funeral Doom und Sludge gleichermaßen, das beim genaueren hinhören seinen Charme offenlegt und die klassischen Vertreter des Genre sogar etwas in den Schatten stellt.