Label: Long Branch Records / SPV
VÖ: 18.01.2019
Stil : Gothic Rock
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Huhhhhh. Jetzt muß ich mich ziemlich weit herauslehnen. Okay, Bandnamen, die einen halben Songtext beinhalten, waren mir schon immer suspekt. Ein bleiches Pferdchen namens Tod, ritt klappernd in das Abendrot. Auch die Mucke, die A PALE HORSE NAMED DEATH hier zelebrieren, ist nicht unbedingt das, was ich mir normalerweise freiwillig reinziehe. Es handelt sich hier um ein Projekt von LIFE OF AGONY’s Sal Abrascato, der sich zu diesem Behufe mit ein paar Musikern aus der Brooklyn-Area verstärkt hat. Musikalisch läßt sich die Mucke von APHND zwischen ALICE IN CHAINS und TYPE O NEGATIVE verorten, und ich muß zugeben, daß beide Bandnamen bei mir nicht gerade für Befeuchtung des Beinkleides sorgen. Ich habe es Peter Steele immer übel genommen, daß er nicht mit CARNIVORE weitergemacht hat. Okay, A PALE HORSE NAMED DEATH bewegen sich auch offen im Fahrwasser von TYPE O NEGATIVE. Allerdings klingt Sals Stimme für diese Art Musik etwas zu brav, man möchte fast sagen, weinerlich. Da hatte Steeles‘ Peterchen doch klar eine düsterere Note. Es beginnt mit einem Intro, welches passenderweise den Titel „As It Begins“ trägt. Dann der erste Song mit Klaviertönen und einer schönen, aber nichtsdestrotrotz etwas zu braven Gesangsstimme. Dann ein fettes Riff, und wieder mit leisen Tönen weiter. Hm. Ab und an gibt es kurze Excurse in Richtung Stoner, Dark Wave a la NEPHILIM und ein wenig Doom. Letzteres zeigt sich in den wuchtigen Riffs, die ab und an aufflackern. Leider sind diese Momente viel zu selten, und dann auch viel zu kurz. Mir kommt es bei jedem Anhören vor, als könnte sich die Band nicht entscheiden, ob sie Metal spielen, oder doch kleine Gothic Chicks aufreißen wollen. Daß die Band irgendwie als die „Kings of Brooklyn Doom Metal“ gefeiert werden, ist maximalster Etikettenschwindel. So zieht sich das Album durch die ganze Stunde, ohne daß sich irgendwie große Momente auftun. Mir gefällt es, wie gesagt, am besten, wenn die wirklich fette Gitarre zusammen mit dem Bass ein fettes Riff zusammenbrät. Das Album endet mit einem Outro, auch hier wieder passenderweise mit „Closure“ benamt. Klingt eigentlich wie das Intro, nur eben fast doppelt so lang. Soll den Hörer wohl dazu bringen, sich das Ding noch mal reinzutun. Naja. Ohne mich. Musikalisch ist der Kram nicht schlecht, und Gothic Fans, die sich auch mal THE CURE oder NEPHILIM reinziehen, sind hier sicher ganz gut bedient. Mir ist es zu weit weg vom Metal, sorry….
Anspieltipp: „Love The Ones You Hate“ und „Dreams Of The End“
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. As It Begins
02. When The World Becomes Undone
03. Love The Ones You Hate
04. Fall In My Hole
05. Succumbing To The Event Horizon
06. Vultures
07. End Of Days
08. The Woods
09. We All Break Down
10. Lay With The Wicked
11. Splinters
12. Dreams Of The End
13. Closure