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ACID WITCH – Rot Among Us (2022)
(8.051) Maik (7,9/10) Psychedelic Horror Doom
Label: Hell’s Headbangers Records
VÖ: 01.10.2022
Stil: Psychedelic Horror Doom
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Nun ist ja bald wieder Halloween und die gruseligen Gestalten kommen aus ihrem Höllenpfuhl gewuselt und verbreiten angenehmen Schauer unter den Freunden der ausgeschnitzten Kürbisse. Passend dazu, allerdings fast einen Monat zu früh, beehren uns die Detroiter ACID WITCH mit einem neuen Album.
Halloween ist die Zeit, in der Spaß und Horror sich die Hand reichen, der schwarze Humor seine monströsesten Blüten treibt und groteske Gewandung nicht mehr nur den Black Metal- Musikern zu eigen ist. Dafür passt die Mucke auf „Rot Among Us“ wie der Holzpflock in Draculas Herz, denn hier wird so richtig in der Klischeekiste gegraben.
Schon das erste Stück, „Gather Each Witch“, welches eher fast eine Art ausuferndes Intro darstellt, erinnert an alte Okkult Bands wie THE ELECTRIC HELLFIRE CLUB oder BLACK WIDOW, gepaart mit der Theatralik eines Steve Sylvester und dem Hörspielcharakter einer KING DIAMOND- Scheiblette.
Wuchtiges Doomriffing, welches tief in die Siebziger greift, teilweise sogar Elemente des Stonerrock offenbart, werden mit dem darauffolgenden Titelstück hörbar. Der Gesang wirkt eher gesprochen, hat sogar einen schwarzmetallischen Anstrich, und erinnert so ein wenig an „Nightmare Theatre“ von EXORCIST. Gerade auch die gesprochenen Intros, wie z.B. bei „Evil Dad (Dad By Dawn)“ – kein Druckfehler, erinnern an das obskure VIRGIN STEELE- Sideprojekt.
Im schleppenden „Psychedeathic Swampnosis“ – was für ein Titel- verströmen Flötentöne die Atmosphäre einer Lovecraft-Geschichte, während „Devil’s Night Doom“ ein klein wenig an neuere DEBAUCHERY erinnert. Dies alles natürlich im Doom-Gewand.
Nun, ich finde die Mucke recht witzig und cool, wenngleich der ständige schwarzmetallaffine Sprechgesang die Songs alle etwas ähnlich klingen lässt. Gruselige Sounds lockern die Geschichte dafür auf und lassen auch vermuten, dass sich die Jungs nicht völlig ernst nehmen, was Songtitel wie „Tommyrotters“ und eben „Evil Dad (Dad By Dawn)“ andeuten. Das Album ist bei Weitem kein Meilenstein und wird wahrscheinlich auch kein Klassiker werden. Dafür macht es aber Spaß und lässt einen durch gruselig/morastig/nebelige Herbstatmosphäre vergessen, dass hier Ende Oktober noch Temperaturen im oberen 20er Bereich herrschen.
Wer noch passende Mucke für die Halloween-Party sucht, kann sich mal bei ACID WITCHs „Rot Among Us“ anflanschen.
Anspieltipp: „5501 Martin St“ und „Gundella The Green Witch“