Label: Vendetta Records
VÖ: 12.05.2020
Stil: Black Metal
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Falls ihr zu den Black Metal Puristen gehört, für die ausschließlich das norwegische Reinheitsgebot der 90’er Jahre gilt, werdet ihr Schwierigkeiten mit „Ofte Jeg Drømmer mig Død“ haben. AFSKY um Mastermind Ole Luk sind nämlich mit ihrer Art des Black Metal einige Schritte weitergegangen und zelebrieren diesen Stil, statt ihn stumpf schockzufrosten.
Vermittelt das verträumte Akkustik.Gitarren-Intro bei „Altil Veltifreds“ noch einen enspannten Blick über verschlafene dänische Landschaften, wird die schöne heile Welt durch das immer lauter aus dem Hintergrund nach vorne dringenden Druma und eine parallel heraufziehende dunkle Gitarrenwand vertikal aufgeschreckt. Die letzte Hoffnung zerstört der einsetzende charakteristische Gesang von Ole. Selbiger erinnert fatal an Gollum auf Acid und schneidet sich wie ein Messer in dein Gehirn. Aber nur solch abgefahrene Vocals passen zu dieser wunderbaren pechschwarzen Musik., die vor allem eins hat: Monumentale Strahlkraft.
Gitarren-Akkorde zum Niederknien („Tyende Sang“), überragendes Drumming und betörende Zwischentöne unter Verwendung dänischer Folkloreelemente. Somit schaffen es AFSKY, ihren ohnehin schon einzigartigen Vorgänger „Sorg“ jederzeit zu egalisieren.
Wenn ich hier von AFSKY als Band rede, so meine ich Tausendsassa und Musikjunkie Ole Luk, dessen persönliches Projekt das ist. Er hat die Platte quasi im Alleingang komponiert, alle Instrumente (bis auf das Schlagzeug) aufgenommen und auch noch produziert.
Textlich orientiert man sich an alten dänischen Lyriks und Klängen aus dem Mittelalter. U.a. geht es um die Sicht des armen kleinen Mannes, der Zeit seines Lebens für die Reichen in Knechtschaft schindern musste, als auch um Verlust und Tod. Und auch wenn man der dänischen Sprache nicht mächtig sein sollte, in die alle Songs gefasst sind, vermittelt einem der Charakter des Albums genau diese Thematik.
Wenn man weiß, dass AFSKY eigentlich Ole’s Nebenprojekt neben seiner Hauptband SOLBRUD ist, finde ich es umso bemerkenswerter, was der Kerl mit „Ofte Jeg Drømmer Mig Død“ für ein tolles Album geschaffen hat. Etwas qualitativ Hochwertigeres solchen Kalibers wird man 2020 in diesem Bereich kaum finden.
Das überragende Coverartwork entstand im Übrigen in Zusammenarbeit mit dem vor kurzem leider viel zu früh verstorbenen Thomas Reitmayer (R.I.P). So ihr dieser Scheibe ebenso verfallen seid wie ich, verweise ich gern auf das Erlebnis eines AFSKY Livekonzerts, sobald dies wieder möglich ist. Ole hat dafür immer erstklassige Musiker um sich gescharrt, die für einen größtmöglichen Hörgenuss sorgen, wie ich bereits zweimal feststellen durfte.
Fazit: Es kann nur die Höchstnote geben. Und der zwitschernde Vogel am Ende dieses Hörerlebnisses ist ein Extra-Bonuspunkt
Bewertung: 10 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Altid Veltilfreds
02. Tyende Sang
03. Imperia
04. Bondeplage
05. Stemninger
06. Angst
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