Label: Vendetta
VÖ: 09.03.2018
Stil: Black Metal
Einleitend ein paar erklärende Worte: „Sorg“ erschien bereits im März diesen Jahres und war nicht Teil des ZO-Promo-Pools. Scheffe Olaf bat mich dennoch, die Platte zu reviewen und dem komme ich nur allzu gerne nach. Ihr werdet gleich merken, warum.
Seit mehreren Jahren begeistert das Berliner Plattenlabel VENDETTA nicht nur mich durch durch das stetige Herausbringen toller Underground-Bands (vorrangig auf hochwertigem Vinyl), insbesondere in den Schwarzheimer-Bereichen Doom, Death und Black. Einige von Ihnen sind mittlerweile sehr bekannt geworden und haben die nächsten Schritte gemacht (ULTHA, ANTLERS, ANCST). Chef und Vordenker STEFAN KLOSE hat aber immer wieder auf’s neue ein Gespür dafür, wo sich weitere Trüffel verstecken und bringt diese für uns ans Licht. Bestes Beispiel ist das erste Full-length Album von AFSKY aus Dänemark.
Gitarrist und Sänger Ole, dessen Hauptband eigentlich die ebenfalls bemerkenswerten SOLBRUD sind, hat hier mit ein paar Gastkumpels ein melancholisch-depressives Prachtwerk eingespielt, dass seinesgleichen sucht. Die Songs (alle in der Landessprache) sind stark nordisch durchsetzt, die Gesamtatmosphäre ist unfassbar intensiv. Es gibt brilliante Melodien bis hinzu fragilen Akkustik-Gitarren. Dazu Elemente aus einheimischen Folk, Doom, Klassik und der 2. Welle des Black Metal. Krone darauf ist der klirrend kalte, auf Acid reitende Gesang, welcher selbst den Teufel in der Hölle erfrieren lässt. Kein Panda-Gekeife, sondern zur depressiven Grundstimmung des Albums äquivalent passend.
Kurioserweise hörte ich „Sorg“ erstmalig komplett live auf dem Vendetta-Fest Anfang April im Berliner Tiefgrund. Als Tonträger war es soeben erst erschienen. Und dieser kann das Niveau des Gigs problemlos halten, obwohl der überirdisch gut war und bei den meisten Besuchern für runtergeklappte Kinnladen ge“Sorg“t hatte.
Fest steht, dass ihr hier ein absolutes Genre-Meisterwerk vor euch habt, welches man in Gänze hören sollte. Ich kann mir nur schwerlich vorstellen, dass es den Rest des Jahres noch eine Band schafft, diese aussergewöhnliche Platte bei mir vom Thron des Jahres-Siegers zu verdrängen. Eigentlich 11 von 10Punkten.
ATEMBERAUBEND !!!
Anspieltip: „Jeg Baerer Deres Lig“, Oh Mänelose Nat“
Bewertung: 10 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Jeg Baerer Deres Lig
02. Skaer
03. Sorte Vand
04. Stjernerne Slukkes
05. Vaettekongen
06. Glemsomhedens Elv
07. Oh Mânelöse Nat