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AGAINST EVIL – Give ’Em Hell (2024)
(8.991) Maik (8,5/10) Heavy Metal
Label: Doc Gator Records
VÖ: 12.07.2024
Stil: Heavy Metal
Die indische Metalszene schlägt wieder zu. Außer KRYPTOS stehen nämlich auch AGAINST EVIL mit einem neuen Album in den Startlöchern. „Give ’Em Hell“ heißt der mittlerweile dritte Langspieler der Knaben aus Visakhapatnam, und der Titel lässt eigentlich eine ordentliche Schippe Wut vermuten.
Naja, ganz so vehement wie das Vorgängeralbum starten AGAINST EVIL hier nicht. Damals briet „The Sound Of Violence“ schon zu Beginn eine brutale Axt. Diesmal gibt es zunächst ein Intro, bevor der Titelsong traditionellen europäisch anmutenden Metal bietet. Das bleibt auch einige Zeit so, bis „Warriors“ wieder eine schöne Schwertschwingerklinge im Fahrwasser von MANOWAR bietet.
Etwas speediger und knapp am Melodic Thrash semmelt „Stay Dead!“ vorbei. Das folgende „Lights Out“ ist ein klassischer 80er Partystampfer, der einerseits recht zeitlos wirkt, andererseits aber irgendwie leicht angestaubt. Cooles Solo allerdings.
Am abwechslungsreichsten präsentiert sich „Creature Of The Night“, mit überraschenden Wechseln bis hin zu an Melodic Death erinnernder Riffeinlage. Das abschließende „Killing Machine“ ist kein JUDAS PRIEST- Cover. Eher erinnert der Song ein wenig an frühe GRAVE DIGGER. Überhaupt scheinen sich die Inder sehr am Teutonenmetal der 80er zu orientieren. Ausser dem schon erwähnten MANOWAR- affinen „Warrior“ lugen doch immer wieder Bands wie RAGE, TYRANT oder ACCEPT um die Ecke.
Man kann also sagen, dass AGAINST EVIL hier keineswegs das Rad neu erfinden. Vor vierzig Jahren erschienen wäre das Album heute sicher ein Klassiker. So ist es eben ‚nur‘ eine schöne Zeitreise in eine Metalhistorie, in der wir alle noch jung und dynamisch waren (jetzt bin ich nur noch ‚und‘). Und für diese nostalgische Axt haben sich AGAINST EVIL ein großes Bier verdient.
Anspieltipp: „Creature Of The Night“, „Killing Machine“ und „Hellfire“
Bewertung 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Lock’n’Load (Intro)
02. Give ’Em Hell
03. Full Speed Ahead
04. Warriors
05. Stay Dead!
06. Lights Out
07. Hellfire
08. Creature Of The Night
09. Killing Machine