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AIR RAID (2014)

"Point of impact" (1.266)

Label: High Roller Records
VÖ: 21.11.2014
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War Schweden in den frühen Neunzigern das Mekka des Elchtods, so entwickelt sich das IKEA Ländle mittlerweile zu einem mehr als ansehnlichen Exporteur feinstem oldschool Heavy Metals, der in der Spitze mit Bands wie Enforcer oder Bullet bereits jetzt in der Champions League kickt. Das dahinter viele ähnlich gearteten Bands wie Pilze aus dem Boden schießen, ist in meinen Augen eine mehr als erfreuliche Entwicklung, da auch ich in letzter Zeit vom Retro Virus befallen wurde und Bands wie Striker, Stallion und diverse andere mehr als abfeiere. Ähnlich verhält es sich bei den Göteborgern von Air Raid, die nach einem mehr als ansehnlichen Debüt 2012 sich nun mit ihrer zweiten Veröffentlichung anschicken, in die Phalanx der etablierten Bands einzubrechen und die von mir bereits erwähnte Spitzengruppe anzugreifen, doch gelingt dies ihnen?

Leider nur teilweise, was allerdings in keinster Weise an der Fingerfertigkeit, den Kompositionen und dem songschreiberischen Geschick des Fünfers liegt, der auf „Point of impact“ feinste Hartwurst-Ware abliefert, die in der Szene definitiv für Begeisterungsstürme sorgen wird. Es liegt vielmehr daran, das bei lediglich 8 Songs, inklusive eines in meinen Augen komplett überflüssigen Instrumentals („Flying fortress“) „nur“ 4 Songs so richtig zünden und zeigen, zu welchen Glanzleistungen Air Raid imstande sind. Nun könnte man ja behaupten: Stop! 50% überdurchschnittlich, der Rest in Ordnung, da muss doch mehr bei rausspringen? Nein, denn heutzutage muss man schon ein klein wenig mehr bieten, um die Käuferschaft an sich zu binden und da reicht es einfach nicht, mit lediglich einer solch kleinen Anzahl von Perlen punkten zu wollen. Aber es ist ja nicht alles so schlecht, wie man meinen Zeilen eventuell entnehmen könnte, denn das gitarrentechnisch sehr an Helloween zu alten „Walls of Jericho“ Zeiten erinnernde „Bound to destroy“, „Madness“, welches mich an grandiose Zeiten einer Hammerband wie Q5 erinnert, der Ohrwurm „Wildfire“ und der traditionelle Speeder „Vengeance“ ist allerfeinster Edelstahl, wo hingegen der Rest irgendwie eher Lückenfüller Qualitäten hat und eher wie ein Schnellschuss wirken. Dennoch ist das Jammern auf allerhöchstem Niveau, denn produktionstechnisch knallt das Teil ordentlich, das total antiquierte Cover erinnert an glanzvolle Epochen des Metals und die Musik ist schon töfte, leider aber zu wenig.

Dennoch muss ganz klar festgehalten werden, das mit Air Raid ein weiterer Pilz aus dem fruchtbaren schwedischen True Metal Boden sprießt, der sich definitiv noch weiter entwickeln wird und Erfolge auf internationaler Ebene sorgen könnte. „Point of impact“ ist jedem ans Herz zu legen, der keinen Bock verspürt, irgendwelche Hochglanz Produktionen an sich vorüber rauschen zu lassen, sondern im Schmutz und Dreck des ehrlichen Heavy Metal aufgewachsen ist. Und wenn dann noch irgendwann ein Album erscheint, auf dem sich annähernd genügend Songs befinden, die die oben von beschriebenen Attribute auf sich vereinen, dann wird die Bewertung auch dementsprechend höher ausfallen.

Bewertung: 7,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Bound to destroy
02. Madness
03. Victim of the night
04. Wildfire
05. Flying fortress
06. Vengeance
07. The fire within
08. We got the force


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