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AIR RAID – Across The Line (2017)

(4.092) - Peter (7,0/10) - Heavy Metal

Label: High Roller Records
VÖ: 29.09.2017
Stil: Heavy Metal

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Schon komisch irgendwie, wenn selbst ich mit meinen zarten 47 den Begriff Old School in den Mund nehme und mich dabei ertappe, dass dieser Begriff zugleich lupenrein auch auf mich zutrifft. Nur mit einem klitzekleinen Unterschied, den habe ich den Youngstern voraus, ich habe das damals, Anfang der 80er alles hautnah miterleben dürfen und insofern kann ich sehr gut damit leben.

Im Falle von Air Raid trägt eine weitere Band diese Tradition weiter in die Gegenwart. Old School ist deswegen nicht schlecht liebe Leute, aus dieser Zeit entstammt übrigens alles Neuartige, was wir heute so aufgelegt bekommen. Ich freue mich jeden Tag über die diversen Weiterentwicklungen, die der Heavy Metal seit dieser Zeit durch-und erlebt hat. Also huldigt dieser Musik und ihrer Historie.

Die aus Göteborg stammenden Schweden Air Raid liefern mit „Across The Line“ nach ihrem letzten Longplayer aus 2014 gutes, solides Handwerk ab. Wie schon gesagt, orientiert man sich musikalisch an den älteren Tagen und versucht in den Kompositionen durchblicken zu lassen, wie sich auch Speed Metal Einflüsse in den doch transparent strukturierten Arrangements anhören könnten. „Hold The Flame“ gibt durchaus Hoffnung, dass Air Raid ein interessantes Album gelungen ist. Der Song drückt von der ersten Minute ab, ist abwechslungsreich und gibt den Vocals ausreichend Raum zur Entfaltung.

Ich höre neben wirklich exzellent abgemischten und sauber eingespielten Drums zudem sehr differenzierte Gitarren, geschmeidige Solis und so verwundert es kaum, dass „Entering The Zone Zero“ ein gelungenes Instrumental ist. Die ordentliche Geschwindigkeit des Songs lässt Langweile komplett außen vor. Im Übrigen stellen alle Solis auf dem gesamten Album nach meinem Dafürhalten eine besondere Eigenschaft dar und sprechen für die Männer an den Äxten. Teilweise sogar erinnern mich die Riffs an das Gitarrenspiel von Vivian Campbell zu Zeiten der Last in Line Scheibe von DIO, ganz besonders in „Hell And Back“.

Getragen sind die Songs allesamt von den kratzigen Vocals von Fredrik Werner, der für den melodischen Part in den Songs sorgt. An Sängern darf man eigentlich keine Kritik üben, wenn man an dieser Stelle jedoch Wünsche äußern dürfte, so würde der gesamten Produktion eine etwas breitere Range guttun. Dies wiederum bitte ich aber nicht falsch zu verstehen und ist abermals meinem eigenen Geschmack zu zuordnen.

Alles in allem ist „Across The Line“ ein sehr gut produziertes Album, indem mir die herausragenden Highlights allerdings fehlen. Dies alleine schmälert aber in keiner Weise die Qualität der Musiker und des Produkts an sich. Man kann sicher Freude an Air Raid und an „Across The Line“ entwickeln.

Anspieltipps: „Hold The Flame“, „Entering The Zone Zero“ und „Hell And Back“

Bewertung: 7,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Hold The Flame
02. Line Of Danger
03. Aiming For The Sky
04. Cold As Ice
05. Entering The Zone Zero
06. Hell And Back
07. Northern Light
08. Raid Or Die
09. Black Dawn


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