Label: Nuclear Blast Records
VÖ: 26.09.2014
Stil: Progressive / Melodic / Death / Doom Metal / Heavy Rock
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So Freunde der Sonne – mir liegt hier die neue Langrille von Amorphis vor. Das gute Stück hört auf den Namen „Under The Red Cloud“ und wurde am 04. September 2015 über Nuclear Blast veröffentlicht. Wem ich jetzt hier auch noch erklären muss, wer Amorphis sind, was diese Band für Musik macht und welche Geschichte die Finnen haben, der braucht ab hier auch nicht mehr weiterlesen.
Nur kurz dazu: Amorphis sind Pioniere des nordischen Death Metals und ein absolutes Urgestein und haben sich seit 1990 im weiter entwickelt, ohne sich selbst untreu zu sein. Ich höre die älteren Alben gern und auch die neuen Scheiben begeistern mich immer wieder. Doch nun zum aktuellen Werk.
Begonnen wird sofort mit dem Titeltrack „Under The Red Cloud“. Es geht los im typischen Amorphis-Stil, melodisch aufbauend, druckvoll. Nachhaltige Hooks und das Keyboard-/Gitarrensolo sind hier die Highlights. Die Stimme von Tomi Joutsen ist variabel wie eh und je und ich freue mich auf die nächsten Stücke. Der zweite Titel ist „The Four Wise Ones“ kommt da schon schwerer und düsterer daher, Doublebass und aggressiverer Gesang schaffen es hier, zu begeistern - natürlich darf auch die Portion Folk nicht fehlen. Sehr abwechslungsreicher Song.
„Bad Blood“, „The Skull“ und „Death Of A King“ geben da auch wenig Anlass zur Kritik – hier fließen einige Einflüsse zusammen – Detailverliebtheit, Progressivität und mitunter orientalisch – sehr gut! Der Beginn von „Sacrifice“ erinnert an alte Elegy-Zeiten, doch der Eindruck schwindet schnell. Sobald Tomi’s Gesang einsetzt, ist die Moderne zurück. Der Titel hat Ohrwurmcharakter, ohne viel Schnörkel schaffen es Amorphis ein sehr eingängiges Stück zu präsentieren. Weiter geht es mit „Dark Path“, der wieder äußerst kraftvoll aus den Boxen kommt. Growls und klarer Gesang im Zusammenspiel mit einem großartigen Arrangement lassen auch diesen Song zu etwas Großem werden – hier ist alles drin, Melodie, Groove, Abwechslung. „Enemy At The Gates“ reiht sich nahtlos in alle anderen Songs mit ein, kommt aber etwas sanfter daher. Der wohl folkigste Titel ist „Tree Of Ages“ – bei dem sich Amorphis Hilfe von Chrigel Glanzmann (ELUVEITIE) holten.
Den Abschluss macht „White Night“ und ich bin gefesselt – die Stimme von Aleah Stanbridge (TREES OF ETERNITY) begeistert und im Duett mit Tomi’s Growls wirkt diese umso schöner. Ein sehr dynamischer Song, der von seiner Melancholie getragen wird, sehr eingängig und abwechslungsreich, denn Amorphis spielen hier wieder alle Karten des Repertoires aus.
Amorphis spalten die Fans in mehrere Lager. Viele, die auf die “alten” Alben stehen, werden auch das neue Werk verfluchen. Neuere Fans werden „Under The Red Cloud“ lieben. Ich gehöre zu der dritten Sparte, ich fand die anfänglichen Werke klasse und habe mich auch auf die moderneren weiterentwickelten Amorphis eingelassen und muss auch dieses mal sagen, ich wurde nicht enttäuscht. „Under The Red Cloud“ klingt wieder etwas härter, vermag aber mit viel Abwechslung aufzuwarten. Das Songwriting ist mal wieder oder immer noch allererste Sahne und es kommt einfach keine Langweile auf. Hier präsentieren uns die Finnen wieder ein der zeitloses, abwechslungsreiches und melancholisches Werk und bleiben sich treu!
0,4 Punkte Abzug gibt es, weil für mich der absolute Oberkracher wie z.B. „Sky Is Mine“ fehlt, was aber die sehr gute Qualität der hier enthaltenen Songs keineswegs schmälert.
Bewertung: 9,6 von 10,0 Punkten
Tracklist:
01. Under The Red Cloud
02. The Four Wise Ones
03. Bad Blood
04. The Skull
05. Death Of A King
06. Sacrifice
07. Dark Path
08. Enemy At The Gates
09 Tree Of Ages
10. White Night
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