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ANCIENT CURSE – Dimension 5 (2024)

(9.127) Olaf (8,7/10) Progressive Metal


Label: El Puerto Records
VÖ: 25.10.2024
Stil: Progressive Metal






Als „Dimension 5“ in meinem Promo Ordner aufpoppte, war ich sofort neugierig. Ancient Curse ist keine Band, die jedem ein Begriff ist, aber für jene, die sich mit der deutschen Metal-Szene der 90er Jahre auskennen, sind sie durchaus ein Name, den man nicht so leicht vergisst.

Gegründet in Bremen, hat die Band über die Jahre hinweg ihren eigenen Weg zwischen Progressive Metal und Thrash eingeschlagen. Ihre Geschichte ist faszinierend: In den 90ern hatten sie mit „Plastic Tears“ als einzige westliche Band nach den Beatles einen Nummer-eins-Hit auf Kuba. Ein Erfolg, der sich bis heute wie ein funkelndes Juwel in ihrer Historie abhebt. Diese Kuba-Tour muss eine unglaubliche Erfahrung gewesen sein, und die Band ist seither mit der gleichen Besetzung unterwegs.

Was „Dimension 5“ angeht, war ich schon im Vorfeld gespannt, da das Album nur vier Jahre nach dem Vorgänger „The New Prophecy“ erscheint – eine angenehme Überraschung, bedenkt man, dass zwischen „Thirsty Fields“ und „The New Prophecy“ ganze 23 Jahre lagen. Es zeigt, dass die Band wieder richtig in Fahrt gekommen ist.

Der erste Eindruck von „Dimension 5“: Das Album ist eingängig, besonders für eine Platte dieses Genres. Wo viele Prog-Bands zu verkopft wirken, ist Ancient Curse trotz technischer Raffinesse nie anstrengend zu hören. Ihre Musik hat eine Heaviness, die mich teilweise an Threshold erinnert – nur eben härter. Es schwingt auch ein Hauch Bay Area Thrash mit, der das Ganze noch eine Spur aggressiver macht.

Frontmann Peter ist hier das absolute Highlight. Seine Stimme ist unverkennbar und besitzt einen Wiedererkennungswert, der dem Sound der Band eine besondere Tiefe verleiht. Man merkt sofort, dass er über die Jahre nichts an Ausdruckskraft eingebüßt hat – im Gegenteil, sein Organ ist so stark wie eh und je.

Das Album wartet mit einigen echten Leckerbissen auf. Besonders Songs wie „Isolation“ und „Dreaming of Lucrecia“ stechen heraus. Beide Titel sind wahre Epen – „Isolation“ dauert satte neun Minuten, während „Dreaming of Lucrecia“ sich über 15 Minuten entfaltet. Was mir an „Isolation“ besonders gefällt, ist der weibliche Gesangspart, der dem Song eine fast schon theatralische Note verleiht. Ich könnte mir den Track auch wunderbar auf Savatage’s „Gutter Ballet“ vorstellen – so episch und dramatisch klingt das Ganze.

In Sachen Produktion ist „Dimension 5“ ein echter Leckerbissen. Die Scheibe ist stark produziert, aber es bleibt genug Raum für eine organische Klanglandschaft. Man hat nicht das Gefühl, dass hier zu viel Hochglanzpolitur verwendet wurde, was dem Sound der späten 80er und frühen 90er Tribut zollt. Für mich als Fan dieser Ära ein echtes Plus.

Kritikpunkte? Fast keine. Das Album ist eine saustarke Angelegenheit, die sich von Anfang bis Ende durchzieht. Allerdings habe ich nach mehreren Hördurchgängen bemerkt, dass mir bei den kürzeren Tracks manchmal die Überraschungsmomente fehlen, die in den beiden Überlängen-Stücken zu Genüge vorhanden sind. Trotzdem ist das Meckern auf hohem Niveau, denn das Album bleibt jederzeit spannend und kraftvoll.

Alles in allem ist „Dimension 5“ ein Album, das man sich nicht nur unbedingt zulegen sollte, sondern das auch live sicherlich einen Besuch wert ist. Ancient Curse beweisen, dass sie auch nach all den Jahren noch voll im Saft stehen und nichts von ihrer kreativen Energie eingebüßt haben.


Bewertung: 8,7 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Forevermore
02. Ave Maria
03. Isolation
04. Dimension 5
05. Deny and Destroy
06. Tunnel Vision (G LOC Part 1)
07. In Meoriam
08. Dreaming of Lucrecia (G LOC Part 2)
09. Paranormal Coincidence (G LOC Part 3)




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