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ANGEL – A Woman’s Diary- The Hidden Chapter (2020)

(6.691) Maik (1,5/10) Lieder


Label: Massacre Records
VÖ: 04.12.2020
Stil: Lieder

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Es wird Weihnachten, und überall tauchen Bilder und Figuren von Engeln auf, oder, wie es im DDR-Konsum-Sprech hieß: Jahresendfiguren mit Flügeln. Hier haben wir einen Engel, der nicht nur brav mit der Kerze in der Hand irgendwo Staub ansetzt, sondern auch singt.

Nachdem ANGEL alias IMPERA- Vokalistin Helena Iren Michaelsen uns diesen Sommer schon das zweite Kapitel ihres musikalischen Tagebuchs unter dem Titel „A Woman’s Diary- Chapter II“ vorgelegt hat, schiebt die schöne Helena nun noch ein weiteres, dem Titel zufolge bisher verstecktes Kapitel nach. Nun kann man Künstlern schlecht das Recht absprechen, ihre persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse auf diese Weise einem breiten Publikum zu präsentieren, aber angesichts der Tatsache, dass zwischen „Chapter I“ und „Chapter II“ fünfzehn Jahre lagen, und jetzt nach knapp 5 Monaten schon das nächste Teil folgt, fragt man sich dann doch unweigerlich, ob diese Tagebuchgeschichte nun nicht irgendwie inflationär wirkt.

Nun, die Unterschiede zum letzten Album sind recht deutlich. Zum ersten sind die auf „Chapter II“ noch sporadisch vorhandenen metallischen Partikel nun vollends weggerostet, denn die instrumentelle Untermalung besteht hier nur aus einem Piano.

Zweitens handelt es sich bei den Musikstücken größtenteils um Coverversionen. Das Infoblättchen erwähnt explizit, dass Frau Engel zwei Songs selbst komponiert hat. Boah!  Krass! Musiker, die ihre Songs selbst schreiben! Hammer! Das hatten wir noch nie!

Das Album beginnt mit „Don’t Let Daddy Kiss Me“ von MOTÖRHEAD. Bekanntlich hat Lemmy diesen Song ja ursprünglich für LITA FORD geschrieben, aber die Plattenfirma der Lady fand den Song zu krass. Nun können wir den Track also mit dem ursprünglich angedachten weiblichen Gesang genießen, und da ist das gar nicht mal so übel. Dann folgt mit „Little Ballerina“ der eine der beiden vom Rauschgoldengel selbst komponierten Songs, und so langsam fühlt man sich, als hätte man beim Einkaufen irrtümlicherweise eine Weihnachtsplatte eingetütet. Das Dumme ist, dieses Weihnachtsding kriegt man ab sofort nicht mehr aus der Rübe, was dann im unsäglichen und schon endlos wiedergekäuten „Hallelujah“ kulminiert.

Irgendwann kann man der Musik dann allerdings nur noch bedingt folgen, da sich alles recht ruhig und gemäßigt präsentiert, und eigentlich nur die Stimmvielfalt von Frau Michaelsen in den Vordergrund schiebt. Gesanglich hat die Dame schon etwas drauf, das will und kann ich auch nicht leugnen, allerdings frage ich mich, was ein Metal-Label wie Massacre Records bewogen hat, so etwas herauszubringen. Außerdem frage ich mich die ganze Zeit, wie ich als Metal-Rezensent diese Scheibe einem Metal-Publikum nahebringen soll.

Denn genau genommen hat das hier nix mit Metal gemeinsam, könnte eher in die Richtung Liedermacher oder Varieté-Musik gepackt werden. JOAN BAEZ könnte man eventuell als Vergleich heranziehen oder eben ähnlich gelagerte Pop-Ikonen mit ihren besinnlicheren Liedern. Ich meine, so zwischendurch mal so ein Song wäre ja zu verkraften. Aber eine ganze CD damit zu füllen, und das dann gestandenen Metallern unter die Nase zu reiben, ist zumindest mutig.

Sieht man sich das Cover an, wo sich die Dame inmitten Rottönen und rotem Kleid auch farblich an die Weihnachtszeit anlehnt, addiert den marketingtechnisch perfekt gesetzten Veröffentlichungstermin Anfang Dezember und die besinnlich angehauchte Musik, schleicht sich zwangsläufig der Verdacht in die Synapsen, dass hier wohl recht deutlich nach der erhofften schnellen Mark im Weihnachtsgeschäft gegriffen wird. Sollte dies stimmen, gehören der Lady ordentlich die Ohren langgezogen. Naja, vielleicht besser nicht, denn dann kommt womöglich zu Ostern die nächste Platte.

Anspieltipp: „Don’t Let Daddy Kiss Me“ und “Purple Rain“


Bewertung: 1,5 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Don’t Let Daddy Kiss Me
02. Little Ballerina
03. Kjaerlighet
04. Lost
05. Let Down
06. Hallelujah
07. Calling St. Cecilia
08. Purple Rain
09. Somewhere Over The Rainbow
10. Leave The Light On
11. Summertime
12. Memories
13. Keep Your Head Held High





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