Label: Century Media Records
VÖ: 04.05.2018
Stil: Melodischer Thrash Metal
Weiterentwicklung oder sukzessive Abkehr vom schnellen Thrash Metal? Das ist hier die Frage! Hört man die neue und sechste Scheibe „Cabaret de la Guillotine“ an, entsteht schon der Eindruck, dass die thrashigen Parts bei Angelus Apatrida in den Hintergrund gerückt sind und dafür noch mehr Wert auf melodische Hooklines gesetzt wurde.
Gleich zum Beginn, überzeugt der Opener „Sharpen the Guillotine“ jedoch mit den bekannten Trademarks von Angelus Apatrida. Messerscharfe und anspruchsvolle Riffs, der variable Gesang von Sänger/Gitarrist Guillermo Izquierdo und die gelungene Abwechslung von schnellen und druckvollen Parts mit sehr eingängigen Melodien. Das haben Angelus Apatrida schon immer gemacht. Sie sind seit jeher bekennende Fans von Iron Maiden oder so Bay Area Größen wie Megadeth und Testament.
Dass das Gaspedal nicht immer durchgedrückt wird, fehlt mir bei „Cabaret de la Guillotine“ nicht. Songs wie „Ministry of God“, die Videoauskoppelung „Downfall of the Nation“, oder „The Die Is Cast“, sind durchdachte und in sich schlüssige Songs, die neben brachialen Doublebass Attacken, mit sehr guten Gesangslinien aufwarten, die einen hohen Wiedererkennungswert haben.
Neuartiger klingt da eher die Halbballade „Farewell“, mit ihren balladesken Parts und vorrangig melodischem Gesang. Aber auch das steht Angelus Apatrida sehr gut zu Gesicht und fällt nicht aus dem Rahmen. Den Abschluss des Longplayers, mit einer Gesamtspielzeit von rund 52 Minuten, bildet dann der trashige Rausschmeißer „Martyrs of Chicago“. Das können sie immer noch! Textlich und Artwork-technisch überzeugt man ebenso erneut auf ganzer Linie.
Die vier Spanier verstehen einfach ihr Handwerk und sind mittlerweile bestens aufeinander eingespielt. Das hört man zu jeder Sekunde auf „Cabaret de la Guillotine“. Für mich haben sich Angelus Apatrida hörbar weiterentwickelt und da fällt es für mich nicht ins Gewicht, dass sie insgesamt nicht so viele schnelle Songs haben. Die Songs besitzen meist Hitqualität und haben immer noch genügend derben Biss, der nicht glattproduziert klingt. Ein sehr gelungenes Gesamtpaket!
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Sharpen the Guillotine
02. Betrayed
03. Ministry of God
04. The Hum
05. Downfall of the Nation
06. One of Us
07. The Die Is Cast
08. Witching Hour
09. Farewell
10. Martyrs of Chicago