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ANGSTSKRÍG – Skyggespil (2021)
(7.166) Maik (8,0/10) Black Metal
Label: Despotz Records
VÖ: 03.06.2021
Stil: Black Metal
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Unter dem Banner Nordic Black Metal veröffentlicht das dänische Outfit ANGSTSKRÍG ihr Debütalbum mit dem Titel „Skyggespil“. Nun ist Dänemark ja nicht gerade dafür bekannt, dass es Black Metal- Bands zu seinen Hauptexportartikeln zählt.
Dabei bietet sich das eigentlich an, wenn man, wie ANGSTSKRÍG, in Dänisch singt. Schwarzmetallisch herausgekotzt klingt nämlich auch das eher mild artikulierte Dänisch schön bösbratzig. Und man kann hören, dass auch aus dem Lande der Gemütlichkeit (Hygge) ungemütlicher Bratzelsound kommen kann.
Angsstkrig_by Adriana Zak
Auf dieser Mission beschränkt sich die Band nicht nur auf knarzenden Schwarzmetall, sondern verarbeitet auch andere Elemente in ihren Sound, wie die folkmäßigen Klargesangseinlagen in „Uhygge“ oder „Lad Paladserne brænde“.
In letztgenanntem Song kommen dann auch richtig nett klingende Melodien vor. Überhaupt hat der Song stückweise einiges von Pagan Metal a la HELHEIM oder EINHERJER.
Ab und an ist es echt nur deswegen Black Metal, weil da ein kratziger Gesang agiert. So hat „Lucifer Kalder“ einen ziemlichen Thrash’n’Roll- Einschlag, währenddessen „Slæbt Gennem Sølet“ schon regelrecht in Doom- Gefilden wandelt. Da fühlt man sich doch auch ein wenig an die schleppenden Songs neuerer DARKTHRONE- Scheiben erinnert.
Beim abschließenden, und an Abwechslung reichsten, Stück „Knæfald“ werden zudem auch noch, für Black Metal untypisch, opulente Gitarrensoli verwendet. Mit einigen Elementen modernerer Schwarzmetallergüsse wird das alles dann noch abgerundet.
Man sieht, ANGSTSKRÍG bedienen sich nicht nur in den mittlerweile recht eingefahrenen Gleisen des nordischen Black -Metal, sondern greifen sich überall Inspiration und schwärzen das ganze dann ein.
Das ergibt dann letztlich zwar kein vollkommen neues Gebräu, trotz der weitgefächerten Einflüsse, und ich würde „Skyggespil“ trotz einiger echt cooler Ideen nicht unbedingt in die „must have“- Liga hieven. Aber interessant und hörbar ist es auf jeden Fall.
Es kommen auch etliche Gastmusiker zum Einsatz, was eventuell auch die Vielfalt erklärt. Jedoch spare ich mir hier die Aufzählung, denn dieser Namedropping-Praxis stand ich schon immer etwas zwiespältig gegenüber.
Anspieltipp: „Skyggespil“ und „Slæbt Gennem Sølet“
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Skyggespil
02. Uhygge
03. Lad Paladserne brænde
04. Lucifer Kalder
05. Slæbt Gennem Sølet
06. Knæfald