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ANNEXATION – Inherent brutality (2020)
(6.522) Maik (9,3/10) Thrash Metal
Label: Iron Shield Records
VÖ: 25.09.2020
Stil: Thrash Metal
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Ein knackiges Riff, treibende Drums, ein kräftiges „Aaaaaahhhhhrrrrrgggghhh“ am Anfang, das reicht schon, um meine Metal-Synapsen zum Tanzen zu bringen. Scheinbar haben ANNEXATION das gewusst, denn genau damit beginnen sie ihr erstes Langeisen, und zwar mit dem treibenden Opener „A.T.R.“, und haben sich mitdiesem Einstieg schon mal einen mächtigen Raumgewinn von mindestens 30 Yards erkämpft. In dieselbe Kerbe schlagen sie dann auch durchgängig auf „Inherent Brutality“, wobei teilweise schleifend -schleppende Parts für eine gewisse todesmetallische Morbidität sorgen. Wie bleistiftsweise der erste Teil von „The Beast“, der sogar ein wenig grindig wirkt, dann aber wieder in thrashige Raserei ausartet, die einem so richtig schon den Kalk zwischen den Genickwirbeln wegplatzen lässt.
Auch Songtitel wie „Raped And Impaled“und der Titelsong im Zusammenhang mit dem Coverartwork läßt eine Nähe zum Death Metal erahnen, doch die Hauptstoßrichtung ist und bleibt brutaler Thrash mit fetten Riffs, nervensägenden Soli und mächtig Krach von der Rhythmussektion. Die Protagonisten haben sich auch mit lustigen Pseudonymen versehen, und heißen sich Infektörr (voc.), Lizard Gonzales aka Uncle Crocodile (git.), Sickfuck Sanchez (git.), Rotten Piranha (b.) und Volcanic Nun Desecrator (dr.). Sowas kommt immer gut. Und wo andere Bands mit solchen Namen zusätzlichen Kult produzieren wollen, schaffen das ANNEXATION mühelos durch die Mucke.
Die Berliner haben hier ein mächtiges Brett aus dem Metalwald gesägt. Mann, brezelt das! Mächtig fette Breitseite , die kaum Luft zum Atemholen lässt. Dreckig/rotzig wie BITCHHAMMER, knackig treibend wie EXA, geile Riffs, fetzige Soli, ein Gesang, der sogar Tom Angelripper das Fürchten lehren könnte, ich bin wirklich begeistert. Produziert hat das Gerät Marc Wüstenhagen im Daily HeroStudio, und der hat dem Teil noch so richtig Drive verpaßt. Klar, irgendwelche innovativen Kaspereien könnt Ihr hier nicht erwarten, und sicher sind auch einige der Riffs schon mal verwendet worden, aber wen, liebe Gemeinde, interessiert denn das? Richtig. Musikstudenten. Aber wir sind einfach Metalfreaks, die sich ordentlich den Frust aus der Birne schütteln wollen. Und dafür ist „Inherent Brutality“das passende Hilfsmittel.
Hier hat Duck von Iron Shield Records mal wieder ein recht gutes Händchengehabt, diese Combo unter seine Fittiche zu nehmen. Die Platte macht einfach megamäßig Spaß, tritt mächtig Arsch, ist präzise auf den Punkt gespielt und hat brutalst dicke Eier. Jedem, der auf Thrash, und damit meine ich die brutalere Schiene, steht, wird hiermit befohlen, sofortigst das nötige Kleingeld zusammenzukratzen, um dieses Kreissägeblatt der heimischen Sammlung zuzufügen. Sonst beiß ich Euch!
Anspieltipp: „A.T.R.“ und„Inherent Brutality“
Bewertung: 9,3 von 10 Punkte
Tracklist:
01. A.T.R.
02. Beyond humanity
03. The beast
04. Holycaust
05. Inherent brutality
06. Wrecked
07. Global assassin grid
08. Colonia dignidad
09. Craving for flesh
10. Masscontamination
11. Raped and impaled