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ARION – Vultures Die Alone (2021)

(6.988) Maik (8,5/10) Melodic Metal


Label: AFM Records
VÖ: 09.04.2021
Stil: Melodic Metal

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Normalerweise verzieht sich beim Thema Melodic Metal mit vielen Keyboards mein Gesicht zu einer unkenntlichen Imitation verschrumpelter Tiefseekorallen. Und mit diesem Gedanken ging ich auch an das neue Album der Finnen ARION heran, doch irgendwas stimmt mit Hasi nicht…

Nämlich geht es gleich beim Opener „Out Of My Life“ mit fettem Riffing und treibendem Rhythmus los, was das permanente Synthesizergedöns fast schon ausgleicht. Ein recht guter Einstieg, wenngleich das U-Boot-mäßige Zwischenspiel nun nicht unbedingt hätte sein müssen.

Song Nummer zwei, „Break My Chains“ benannt, beginnt mit bombastischem Einsatz, synthetischen Chören und viel Melodie. Nicht sehr heavy, aber gut. Bei „Bloodline“ tritt BATTLE BEAST- Sängerin Noora auf. Diese Dame hört man seit einiger Zeit ja auf vielen Scheiben mit Gastbeiträgen. Ich hoffe, hier entwickelt sich nicht eine Art Liv-Kristine-Syndrom. Aber zumindest kann die Lady hier singen…Der Song ist dann auch eher unspektakulär gehalten, halt eingängiger Melodic Metal. Leider fallen dadurch die Synthteppiche mehr auf.

„I’m Here To Save You“ kommt recht poppig daher, eigenartigerweise wirkt das gar nicht mal schlecht. Das „Parallelriffing“ von Gitarre und Keyboard agiert recht flott. Ob das nun wirklich noch als Metal durchgeht, ist fraglich, aber schlecht ist es keinesfalls. Die Pop-Metal Combo CYAN KICKS betätigt sich als Erntehelfer beim folgenden „In The Name Of Love“. Der Song ist die typische Quotenballade, und als Liebeslied wohl mit Absicht ein wenig schnulzig angelegt.

Der Titelsong ist dafür wieder eine recht coole Hymne, die voerst getragen beginnt, dann aber ziemlich Gas gibt. Das darauffolgende „I Love To Be Your Enemy“ dürfte der härteste Song des Albums sein. Der Strophengesang hat sogar richtige Thrash-Qualitäten, so zwischen NUCLEAR ASSAULT und METAL CHURCH, vielleicht. Der Refrain ist schön hymnenhaft, und die Gitarren sägen, leider etwas im Hintergrund, ordentliche Spuren in den Wald. Hier hätte man zugunsten der Äxte die Keys etwas zurückfahren können, naja….Dann ist das folgende, reichlich getragene Instrumentalstück „Where The Ocean Greets The Sky“ recht ruhig gehalten. Finnischer Metal ohne melancholische Stimmung geht scheinbar nicht. Hätte man nicht unbedingt gebraucht.

Und anstatt nun noch mal Gas zu geben, beenden ARION das Album mit einer weiteren Ballade, die zudem auch noch hart am Schlagerfach vorbeisegelt. Diese beiden Stücke ans Ende der Platte zu setzen, versaut mir den ganzen Gesamteindruck. Denn obwohl ich auf solche Mucke normalerweise kaum abfahre, muss ich doch zugestehen, dass das Album etwas hat.

Nur das Finale ist ein wenig in die Hose gegangen. Aber das muss ja nicht für alle Hörer gelten. Und obzwar hier mit viel Melodie und Keyboards gearbeitet wird, die synthetischen Chöre teils etwas zu omnipräsent sind, lockern einige coole Riffs die Chose ordentlich auf. Wer also auf melodischen Metal bzw. Hard Rock steht, dem eine gewisse Affinität zum Pop nicht abzusprechen ist, kann hier gern mal ein Ohr anflanschen.

Anspieltipp: „A Vulture Dies Alone“ und „I Love To Be Your Enemy“


Bewertung: 8,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Out Of My Life
02. Break My Chains
03. Bloodline (Feat. Noora Louhimo)
04. I’m Here To Save You
05. In The Name Of Love (feat CYAN KICKS)
06. A Vulture Dies Alone
07. I Love To Be Your Enemy
08. Where The Ocean Greets The Sky
09. I Don’t Fear You
10. Until Eternity Ends





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