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ARKUUM – Hier ist kein Licht (2024)
(9.225) Maik (7,9/10) Atmospheric Black Metal
Label: DIY
VÖ: 15.11.2024
Stil: Atmospheric Black Metal
Wenn sich die schönen Seiten des Herbstes langsam zurückziehen und der November den bleischweren Mantel der Düsternis über uns ausbreitet, das Wetter passend dazu zur meteorologischen Sterbehilfe mutiert, erscheinen einem düstere Klänge mehr als passend, dieser finster werdenden Welt eine akkustische Untermalung zu verleihen.
Und wenn es eben kein Doom Metal ist, gibt es ja immer noch die atmosphärischen oder depressiven Spielarten des Black Metal, um sich in die passende Stimmung zu versetzen. Nicht von ungefähr wohnt diesen Stimmungen das Phänomen Einsamkeit inne, was es durchaus logisch erscheinen lässt, dass derartige Musik oft von Ein Mann/Frau- Projekten stammt.
Auch bei ARKUUM war dies der Fall, als Arkus dieses Projekt ins Leben rief. Mittlerweile, genauer gesagt seit 2016, scheint es doch eine Art Line Up zu geben. Als musikalisches Mastermind ist aber wohl immer noch Arkus allein verantwortlich.
Fünf Tracks sind auf dem aktuellen Werk „Hier Ist Kein Licht“, welches das dritte Album von ARKUUM darstellt. Die Songs spielen sich zumeist im Bereich des getragenen Black Metals ab, eher atmosphärisch und stimmungsvoll, jedoch aber auch mit Blastbeatattacken, welche dem Ganzen doch einen gewissen Vortrieb verleihen.
Die beim Black Metal obligatorischen höhenlastigen Gitarren, die besonders in den langsamen Parts gern mal fast schmerzhaft an den Synapsen nagen, passen sehr gut zum leicht desolaten Gesamteindruck. Dies wird durch den kreischenden, ja fast klagenden Gesang verstärkt, der zwischen Wut und Verzweiflung wechselt.
Auffallend ist die klare Produktion, die es tatsächlich ermöglicht, jeden Ton aufnehmen zu können. Trotz des sauberen Sounds diese schwarzmetallische Fieslichkeit zu bewahren, muss man auch erst einmal schaffen. Dadurch schabt gerade in den ruhigen Phasen „Hier Ist Kein Licht“ hart am Dark Metal vorbei.
Doch obwohl ARKUUM das Album so abwechslungsreich wie eben möglich gestalten, läuft die Mucke doch ab und an Gefahr, etwas zu plätschern. Dies liegt wohl vor allem an der Länge der Songs, nur ein einziger bleibt unter der sechs-Minuten-Marke. Gerade der letzte Song mit dem Titel „Herz“ ist über acht Minuten lang. Auch kommen mir einige Riffs und Ideen leicht bekannt vor, was angesichts der langen Zeit, in der diese Spielart des Schwarzmetalls schon zelebriert wird, kaum verwundert.
„Hier Ist Kein Licht“ bietet atmosphärischen Black Metal, der seine Längen hat, insgesamt aber kompositorisch rausholt, was geht. Bemerkenswert ist der Sound, der zwar klar produziert aus den Boxen kriecht, dennoch aber die kalte, eisige Beschaffenheit des Schwarzmetalls nicht beeinträchtigt. Härte und Atmosphäre bilden hier eine Einheit, das eine mag man nicht ohne das andere.
Anspieltipp: „Hier Ist Kein Licht“