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ÁRSTÍÐIR LÍFSINS – Saga Á Tveim Tungum I: Vápn Ok Viðr (2019)

(5.463) Niclas (9,0/10) Pagan Black Metal

Label: Ván Records
VÖ: 26.04.2019
Stil: Pagan Black Metal

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Zunächst einmal möchte ich die Sorgen aller Leser aus dem Weg räumen, die beim Anblick des Bandnamens und des Albumtitels dachten, ich sei vielleicht mit dem Gesicht voran auf meine Tastatur gefallen: Mir geht es blendend. Ich bin allerdings froh, dass ich dieses Review in Textform abliefern kann und den Titel „Saga Á Tveim Tungum I: Vápn Ok Viðr“ nicht etwa laut aussprechen muss. Dafür ist mein Isländisch nun wirklich nicht gut genug. Besagte Scheibe ist das vierte Album des HELRUNAR-Nebenprojekts ÁRSTÍÐIR LÍFSINS, einer deutsch-isländischen Koproduktion, die sich ganz der altnordischen Geschichte und Literatur verschrieben hat. Dabei wird auch gerne schon einmal direkt aus den alten Sagas zitiert und die alten Geschichten für das moderne Publikum in ein neues metallisches Kleid gehüllt. Nachdem die ersten drei Langspielplatten des Trios aber in einem steten Zweijahresrhythmus erschienen, hat man sich für die vierte nun knapp fünf Jahre Zeit genommen. Verständlich, der Vorgänger „Aldaf?ðr Ok Munka Dróttinn“ hatte schließlich genug Fußnoten um einer geschichtswissenschaftlichen Bachelorarbeit gerecht zu werden. Nach so schwerer Kost kann man ÁRSTÍÐIR LÍFSINS die etwas längere Anlaufzeit wohl kaum verübeln.

Vielleicht liegt hier auch der Grund für die klanglichen Unterschiede zwischen den beiden Alben. Zwar hat sich an der durchweg epischen Grundformel nichts geändert, jedoch wirken die Songs auf „Saga Á Tveim Tungum I: Vápn Ok Viðr“ sehr viel frischer und direkter. Das wird schon ab der ersten Sekunde deutlich. Während „Aldaf?ðr Ok Munka Dróttinn“ den Hörer zunächst mit einem langen atmosphärischen Build-Up begrüßte, prescht der Opener der neuen Platte sofort in bester Black Metal-Manier los. Nach dieser stürmischen Begrüßung gibt es mit dem eher gemächlichen „Sundv?rpuðir Ok Áraþytr“ nur eine kurze Atempause, bevor das Geknüppel vorerst weitergeht. ÁRSTÍÐIR LÍFSINS sind aber ganz sicher kein musikalisches One-Trick-Pony. Im Laufe des Albums gesellen sich immer mehr Hörner, Streicher und heulende Windeffekte zum Black Metal-Ensemble, der Gesang wechselt zwischen genretypischem Krächzen, tiefen Wikingerchören und Spoken-Word-Passagen. Der Aufbau des Albums als Ganzes ist dabei genauso wichtig wie die einzelnen Songs an sich. Auch wenn man die Lyrics nicht versteht, es wird schnell klar, dass ÁRSTÍÐIR LÍFSINS musikalische Geschichtenerzähler sind. Fast schon wie ein klassisches Drama sind die Songs hier arrangiert: Die erste Hälfte des Albums ist Black Metal-lastiger und zeichnet mit bedrohlichen Riffs und Drumming auf Höchstgeschwindigkeit das Bild eines immer weiter eskalierenden Konflikts, dessen Folgen in der zweiten Hälfte zum Tragen kommen, in der die Songs nun deutlich langsamer, getragener und epischer werden. In der Mitte thront derweil mit „St?ng Óð Gylld Fyr G?ngum Ræfi“ der musikalische Höhepunkt des Albums.

Auch wenn man von der eigentlichen Story kein einziges Wort versteht, schaffen es ÁRSTÍÐIR LÍFSINS hier wie kaum eine zweite Band ein musikalisches Kopfkino zu erschaffen und ihrem Konzept echte atmosphärische Tiefe zu verleihen. Das Ergebnis könnte für so manchen vielleicht ein Übermaß an Pathos mit sich bringen, für jeden der seine Musik gerne etwas ausschweifender und epischer mag ist „Saga Á Tveim Tungum I: Vápn Ok Viðr“ ein absolutes Muss.

Bewertung: 9,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Fornjóts Synir Ljótir At Haddingja Lands Lynláðum
02. Sundv?rpuðir Ok Áraþytr
03. Morðbál Á Flugi Ok Klofin Mundriða Hjól
04. Líf Á Milli Hveinandi Bloðkerta
05. St?ng Óð Gylld Fyr G?ngum Ræfi
06. Siðar Heilags Brá Sólar Ljósi
07. Vandar J?tunn Reisti Fiska Upp Af V?tnum
08. Fregit Hefk Satt
09. Haldi Oss Frá Eldi, Eilífr Skapa Deilir

 


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