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ASCIAN – Elysion (2020)
(6.521) Patrick (9,0/10) Doom Metal
Label: Black Sunset / a division of MDD Records
VÖ: 02.10.2020
Stil: Doom Metal
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Bekanntlich bin ich ja nicht so der bekennende Doom Fanatiker. Umso erstaunlicher und für mich immer wieder überraschend ist es dann natürlich, wenn ein Album aus diesem Genre so dermaßen heraussticht und mich in völlige Verzückung zu setzen vermag. Dies gelingt der aus Braunschweig, bzw. aus Würzburg stammenden Band ASCIAN hier spielend einfach. Gerade für diese momentane Zeit, liefern die Jungs den perfekten Soundtrack zur Apokalypse!
Eine verhallte Gitarre und ein bedrohlich anmutendes Sprachsample geleiten uns in „Misery Seeds“, bevor der schwere, drückende und schleppende Doom die Oberhand gewinnt. Ein zarter Hauch von Melodie legt sich über die zäh dahinkriechende, pechschwarze Masse. Growls, aus dem tiefsten Schlund der Hölle, brechen durch die musikalische Schwermut und bäumen sich zu einem wahrhaft fantastischen Refrain auf. Ab hier übernehmen unfassbar warme und eingängige Cleanvocals die Führung des Songs und lassen so ein kleines bisschen Licht durch die vorherrschende Dunkelheit scheinen. Wahnsinn! Was für ein grandioser Opener, der zum Ende hin noch in einer Blastbeat-Orgie gipfelt und somit auch die Black Metal Roots der Band offenbart.
Auch der zweite Song „Dead Will Carry The Dead“ speist sich aus den gleichen Zutaten. Die urwüchsige und kriechende Gewalt des (Funeral) Doom trifft auf postig anmutende Songstrukturen und rasenden Black Metal und auch hier gehen wieder diese Ultratiefen Growls mit den Cleanvocals eine perfekte Liaison ein. Der Song nimmt im Mittelteil maximal an Dramatik zu und lässt mir eine erschaudernde Gänsepelle über meinen gepeinigten Leib treiben. Man kann das Leiden und den Schmerz fast selber in jeder Zelle des eigenen Körpers spüren. Intensivität par excellence!
„Elysion“, der Titeltrack verzichtet dann auf die Black Metal Einflüsse. Dies macht den Song aber nicht minder intensiv….vielmehr steigert sich dieses Requiem zum Ende hin zu einem emotionalen, von leichten Keyboards geschwängertem Finale. Nie war Hoffnungslosigkeit, Melancholie und Tristesse schöner! Ganz groß! Ich bin absolut begeistert!
Abgemischt, produziert und gemastert von Doompapst Déhá in seinen Opus Magnum Studios in Brüssel, kann „Elysion“ auch mit einem oberamtlichem Sound überzeugen und so ist diese Platte einfach der ultimative Soundtrack zum Untergang, unser Abgesang, ein Requiem auf den Fall der Menschheit und absolut NICHTS, passt besser in diese hoffnungslose Zeit, als dieser abartige und pechschwarze Moloch von melancholischem Elend! Wenn es nach mir ginge, könnte beim nächsten Album ein wenig mehr Black Metal zum Zuge kommen, aber das ist jammern auf Ultrahohem Niveau. Ich möchte mit einer klaren Kaufempfehlung und einem Zitat aus der Labelinfo schließen: „Lasst die Hoffnung hinter euch - das Elend liegt vor euch!
Anspieltipps: „Misery Seeds“ und „Dead Will Carry The Dead“
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Misery Seeds
02. Dead Will Carry The Dead
03. Elysion
04. Shroud
05. Colder