Label: AFM
VÖ: 19.08.2016
Stil: Heavy Metal
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Seit gut 10 Jahren ziehen Asenblut aus Göttingen durch die Lande und hinterlassen mehr als nur Nackenschmerzen und ko gemoshte Fans hinter sich. Die Zeit schreitet voran und während der Frontmann Tetzel in seiner Halbgottschmiede zusätzlich neue Kraft und Sportbegeisterte Männer und Frauen um sich scharrt, erblickt nun das 3. Album der Göttinger die Welt und entfesselt den Nachfolger von "Von Worten Und Taten" aus dem Jahre 2013. Der "Berserker" ist freigelassen und schreitet voller Energie, Neuerrungen und Härte durch das Ohr. Kein Wunder also das man beides verbindet und den Frontmann Tetzel karikativ voller Energie und Kraft strotzend stehend von Petter Sallai gezeichnet auf dem Cover versucht zu bändigen.

Das Cover, sowie der erste Eindruck beim durchhören von "Berserker" lässt anfangs schnell durch die Farbwahl von Rot-Orange-Grau-Schwarz und gewisse Melodieläufe und Harmonien ("Berserkerzorn", "Drachenborn") an das Nonplusultra aus Schweden Amon Amarth erinnern. Dies ist insgesamt betrachtet zwar leicht schade und bestimmt nicht für jedermann eine positive Attitüde, aber wer sich aber mit der Band beschäftigt, sie kennt, oder kennenlernen möchte, wird feststellen, dass doch mehr Asenblut in "Berserker" steckt, als man anfangs zu glauben mag. Dies wird vor allem in den Texten und den dort behandelten Themen deutlich, welche nicht nur von den "typischen" Wikingersagen und Überlieferungen handeln, sondern darüber hinaus Literatur von H.P. Lovecraft und Storylines aus Videospielen, wie der Dark Souls Reihe behandelt, weiterspinnt und musikalisch vertont. Und das ist auch gut so, immerhin entwickelt man sich auch weiter, bleibt aber dennoch Teilen der eigenen Bandgeschichte treu und darüber hinaus wird es eh ewig und endlos weiter diskutiert werden, ob eine Band klingen soll wie damals, immer, oder ob die Entwicklung, der neue Stil oder Ausrichtung gut oder schlecht seien. Das kann jeder nur für sich selbst entscheiden.

Hier trifft der 3. Ableger aber definitiv den Zahn der Zeit und meinen persönlichen Geschmack mehr als erwartet. Man wird sozusagen überrumpelt, obwohl man glaubte, vorbereitet zu sein und zu wissen was auf einen zukommt. Eine Wundertüte welche vor allem in Punkto Sound glänzt. Hier hört und spürt man die Entwicklung der Jungs, denn es ist alleine Soundtechnisch klarer, differenzierter und vor allem professioneller mit mehr Druck und Kraft, wodurch mehr als der Hörgenuss bei den schnellen Riffs ("Auf Den Feldern Von Flandern", "Schatten Über Arkham"), sowie den melodischen ruhigen Parts ("Bittere Wacht") profitiert. Hier wurde in das Wichtigste am meisten investiert, nämlich der Klang der Musik. Ein guter Text und gute Melodien sind mehr als wichtig, können aber mit schwacher oder gar schlechter Qualität sich nicht zu 100% entfalten.

Vom Aufbau der Songs wurde im Gegensatz zu den älteren Werken etwas mehr an verfrickelten Riff an Riff Strukturen verzichtet und dafür mit einem angehobenen Tempo und eingängigen Melodiepassagen aufgefüllt. Der Gesang präsentiert sich mit abwechselnden Growls und Screams und ist bis auf den letzen Bonus Track "Berserker Rage" in deutsch gehalten. Leicht ungewohnt in Verbindung mit der Amon Amarth Attitüde, aber wiederum eben Markenzeichen von Asenblut. Wer sich aber das gerne in englisch anhören möchte, dem ist wohl der Opener in englischer Variante als Bonustrack gewidmet. Es ist letztendlich schwierig, da es besser ist als gedacht, darüber hinaus gut gemacht, aber eben den starken schwedischen Beigeschmack besitzt und vielleicht, mit etwas mehr englischer Sprache internationaler klingen hätte können. Entscheidet selber, feststeht, es ist mehr als ein Schritt vorwärts und Luft nach oben sollte immer bleiben.

Bewertung: 7,0 von 10,0 Punkten

Tracklist:
01. Berserkerzorn
02. Titanenerbe
03. Offenbarung 23
04. Helden Des Ewigen Sturms
05. Auf Den Feldern Von Flandern
06. Drachenborn
07. Des Alchemisten Elixier
08. Bittere Wacht
09. Berserkers Ruhmeserinnerungen
10. Schatten Über Arkham
11. Horizonte
12. Auf Grauen Schwingen
13. Berserker Rage