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ASINHELL - Impii hora (2023)
(8.506) Olaf (9,0/10) Death Metal
Label: Metal Blade Records
VÖ: 29.09.2023
Stil: Death Metal
Ich schlage mal eine Wette vor: Ich verwette meine Sabaton Plattensammlung, dass die Metal-Polizei beim Hören des oldschool Todesblei Hammers „The ultimate sin“ einen feuchten Schlüpper bekommt, spätestens aber beim Herausfinden, dass sich als musikalisches Mastermind Volbeat Chef Michael Poulsen dahinter versteckt, mit Häme und Verachtung reagieren wird. Das ist so sicher, wie der Umstand, dass ich gar keine Platte von Sabaton besitze, die ich verwetten könnte.
Viele wissen vielleicht gar nicht, dass Herr Poulsen vor seiner Karriere mit Volbeat, die ich erstmals vor 50 Nasen in Berlin gesehen habe und ihnen den Erfolg tatsächlich von Herzen gönne, mit Dominus eine extrem fette Todesblei Kapelle am Start hatte, die von 1995 bis 2000 mit vier richtig geilen Alben auf sich aufmerksam machten. Der Rest ist Geschichte. Wobei…
Auf dem letzten Werk von Volbeat namens „Servant of the mind“, welches ich endlich mal wieder richtig gut fand, befand sich mit „Becoming“ nicht nur eine extrem tiefe Verbeugung vor Entombed Legende L.G.Petrov, sondern ein Death Metal Song, der dem normalen Klientel der dänischen Rocker sicherlich die Kinnlade in den Vorhof der Hölle hat klappen lassen. Scheinbar der Startschuss, um nun mit Asinhell ein hoffentlich nicht nur als Projekt deklariertes neues Betätigungsfeld aufzutun, bei dem Poulsen endlich mal wieder seiner Lust nach skandinavischen Death Metal nachgehen kann.
Doch eine Schwalbe macht noch kein Album, oder so ähnlich. Also mussten Mitstreiter her, die er in Form von Raunchy Drummer Morten Toft Hansen, die seinerzeit NACH Volbeat auf der Danish Dynamite Tour 2006 auftraten, und unserem guten Freund und Tausendsassa Marc Grewe, der momentan mit Discreation und Deimos‘ Dawn zwei weitere extrem heiße Eisen im Feuer hat, fand und extrem passend in die Band integriert hat.
Machen wir uns nichts vor: Die Riffs und Ideen sind natürlich alle auf Poulsens Mist gewachsen, doch dieser ist herrlich miefig, stinkig, muffig und huldigt ganz klar Bands wie Grave, Entombed oder eben jenen Morgoth zu „Resurrection absurd“-Zeiten, aus dem DER Marc Grewe entstand, wie wir heute alle schätzen und lieben. Ergo ist genau er die einzig logische und richtige Wahl für den Posten hinter dem Mikro und ich meine heraushören zu können, was er bei den Aufnahmen für einen Spaß gehabt haben muss.
„Impii hora“, zu Deutsch „Die Stunde des Bösen“ besitzt lediglich zwei Schwachpunkte, die es zu erwähnen gilt. Zum einen ist die Platte gar keine Stunde lang und zum Zweiten ist leider davon auszugehen, dass es sich lediglich um einen einmaligen Ausflug handeln wird, was aufgrund der hier vorliegenden Qualität extrem schade ist. Das Teil geht nämlich verdammt gut ins Ohr und ich als alter Knochen und Mitglied der ersten Stunde fühle mich in die gute alte Zeit versetzt, wo gerade der Sound von Bands wie eben jene Grave oder besagten Entombed zum täglich Brot gehörten.
Songs wie „Trophies“, „Island of dead men“, besagtes „The ultimate sin“ (genialer Refrain) oder der Titeltrack ist Death Metal der Spitzenklasse und haben mit Poulsens Hauptband genau so viel zu tun, wie unsere Ampel Koalition mit harmonischer Arbeit. Ich bin schlichtweg begeistert von der Scheibe, die so viele gnadenlos gute Riffs besitzt, dass man sich wochenlang daran satthören kann. Dazu die Stimme von Marc und zack die Bohne. Bemerkenswertes und wirklich tolles Album, welches man gut und gerne sein Eigen nennen sollte.
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Fall of the loyal warrior
02. Inner sancticide
03. Island of dead men
04. Trophies
05. The ultimate sin
06. Wolfpack laws
07. Desert of doom
08. Pyromantic scryer
09. Impii hora
10. Føj for Helvede