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ASPHAGOR – Pyrogenesis (2023)

(8.274) Niclas (9,0/10) Black Metal


Label: MDD Records
VÖ: 10.03.2023
Stil: Black Metal


Als Band hat man es zuweilen schwer, sich aus dem Schatten anderer etablierterer Bands zu begeben. Nichts ist komplett originell, alles war schonmal da und so fällt es nunmal sehr schwer, irgendjemandem neue Musik näherzubringen, ohne dabei zwangsläufig auf andere Bands Bezug zu nehmen.

Und so kann ich mich an dieser Stelle nur herzlich bei ASPHAGOR entschuldigen, aber das Erste, was mir beim Anhören von „Pyrogenesis“ in den Sinn kam war „Das klingt wie DARK FORTRESS“. Ähnlichkeit ist dabei aber natürlich kein Negativum.  Doch so groß die Ähnlichkeiten zu den Melo-Black Metal-Veteranen auch sein mag, so haben ASPHAGOR denen in manchen Sachen doch sogar einiges voraus.

Schließlich sind die Österreicher ja auch keine Neulinge, wenn es um die Produktion hochwertigen Black Metals geht. „Pyrogenesis“ ist immerhin schon ASPHAGORs viertes Album und man hört die Erfahrung eingefleischter Musiker aus jeder Note. Im Vergleich zu den jüngeren DARK FORTRESS – Alben tendiert die Scheibe allerdings eher zu jugendlicher Frische und Direktheit. Zum einen ist „Pyrogenesis“ zwar auch versetzt mit diversen Prog-Anleihen, die in den Songs mal stärker, mal schwächer hervortreten, bleibt dabei aber stets energiegeladen und eingängig. Das ganze Album strotzt nur so vor Banger-Riffs und Hooks, die auch noch nach Tagen das Ohr nicht verlassen wollen.

Alle Songs sind für sich genommen dabei schon ziemlich abwechslungsreich, ohne in überbordende Epen auszuarten. Schon am Anfang des Albums oszilliert „Nine Moons“ zwischen hartem Geknüppel und rockigen Melodie-Parts, die fast schon an Siebziger-Prog Rock erinnern, während Songs wie „The Mizaru Doctrine“ oder „The Great Erosion“ sich eher an modernem Melodic Black Metal der Marke GROZA oder GAEREA anlehnen.

Mit Songs wie „The Summoning“ oder „The Architect“ werden dagegen eher langsamere Gefilde angesteuert, die aber nicht weniger interessante Melodien hervorbringen. Gerade der spacige Gitarrenpart im Intro des ersteren Titels ist eines der Highlights des Albums und wahrscheinlich dessen klanglich am weitesten hervorstechender Punkt.

Das einzige Manko ist vielleicht die für meinen Geschmack etwas zu steril wirkende Hochglanz-Produktion, aber das ist Geschmackssache. An ASPHAGORs genialer Performance ändert das sicher nichts. „Pyrogenesis“ ist eines der besten Black Metal-Alben des Jahres bis jetzt und setzt einen hohen Standard für die verbleibenden Monate. Zieht es euch rein!


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


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