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ASPHAGOR - The Cleansing (2018)

(4.740) - Jezebel (9,8/10) Black Metal

Label: Black Sunset/ MDD
VÖ: 11.05.2018
Stil: Black Metal

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Die Tiroler Schwarzwurzeln von ASPHAGOR sind hierzulande noch recht unbekannt, das sollte sich aber mit ihrem neuen Album „The Cleansing“ ändern. Meine Herrn, ist das mächtig gewaltig! Genau so muss Black Metal in meinen Ohren klingen: weder Hipster-Musikstudenten, die mit unheimlich viel Technik Kunst erschaffen (und wer es nicht versteht, ist doof), noch ach-so-trves Gerumpel, bei dem der optische Faktor und das Kvlt-Getue von der bescheidenen Mucke ablenken soll.

ASPHAGOR gehen ihren eigenen Weg, der grob in die Richtung ENDEZZMA und WATAIN zeigt. Wo WATAIN mit „Trident Wolf Eclipse“ 5 Schritte rückwärts machen und schlicht räudig klingen, haben ASPHAGOR mit „The Cleansing“ einen großen Sprung vorwärts gemacht und die größere, bekanntere Band überholt. Der Opener „The Delphic Throne“ metert nach ein wenig Spannungsaufbau gleich richtig los und Schreihals Morgoth lässt ein Tom-Warrior-Gedächtnis-Ugh hören, bevor er in seiner üblichen Stimmlage keift. Es gibt schließlich keine zweite Chance für einen ersten Eindruck.

Ich hatte ASPAHGOR davor schonmal live erlebt: der Kerl fegt wie ein Irrwisch über die Bühne, schreit mitunter am Mirko vorbei und wirkt dabei kleiner als er tatsächlich ist. Schon allein deshalb erstaunte mich das Ugh und noch viel mehr die tiefe, sonore Singstimme in „Sun Devourer“. Überhaupt ist „The Cleansing“ ein Album voller Überraschungen, egal ob gregorianische Choräle, ein astreines Heavy Metal Riff, rhythmische Verschiebungen oder Pianoeinsatz und trotzdem ist es nicht überfrachtet und all diese Schmankerl passen sich perfekt in die Songstruktur ein.

Ein großes Lob muss ich auch an Patrick W. Engel für den Sound aussprechen, so klar und trotzdem fett, dazu ein wahrnehmbarer Bass, das findet man bei Black Metal selten. Weitere musikalische Unterstützung gab es von Nachtgarm (NEGATOR) und Morean (DARK FORTRESS, ALKALOID), die jeweils ihre Stimmen hören lassen.

Was fehlt noch? Eigentlich nur, dass ihr alle das Album kauft und den Veranstaltern in eurer Nähe so lange auf die Ketten geht, bis sie ASPHAGOR in ihren Club holen.

Bewertung: 9,8 von 10 Punkten

Tracklist:
01. The Delphic Throne
02. Sun Devourer
03. The Solipsist
04. (In The) Sea If Empty Shells
05. 101815
06. Ardor
07. Circle Of Abaddon
08. Monodia (He, My Wall)
09. Aurora Norcturna
10. The Cleansing


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