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ATTACKER – The God Particle (2024)

(8.842) Maik (8,9/10) US Metal


Label: Cruz Del Sur Musik
VÖ: 12.04.2024
Stil: US Metal






Dieses Jahr scheinen sich die Bands aus meiner Mottenkiste mit neuen Alben wieder zu melden. Denn nachdem MORBID SAINT schon ein beeindruckendes Comeback-Album hingelegt haben, legen nun auch ATTACKER eine neue Scheibe nach. Ich habe über diese Band ja, wie schon bemerkt, schon in meiner MMM-Rubrik geschrieben, deshalb erspare ich mir hier die Bandhistorie und verweise auf den betreffenden Artikel:

https://www.zephyrs-odem.de/maiks-metallische-mottenkiste-vol8-12783/

Ich hatte damals ja schon bemerkt, dass ein neues Album in naher Zukunft zu erwarten wäre und war dementsprechend gespannt. Wie bei ATTACKER üblich, hat sich besetzungstechnisch wieder etwas getan. Der auf der EP „Spiritual Warfare“ zu hörende Sänger Ski ist wieder weg, dafür ist Bobby Lucas zurückgekehrt, um das Mikro anzubrüllen. Das neue Album nennt sich „The God Particle“ und enthält acht Songs, die sich im Graubereich zwischen US Power Metal und Speed Metal bewegen.

Schon der Opener „Knights Of Terror“ zieht eine ordentliche Spur durch die Hirnlappen und sorgt schon mal für Gänsehaut. Dabei brilliert Lucas sowohl im Bereich aggressives Shouten als auch in den Höhen markdurchdringender Falsett-Screams.

Nach diesem speedigen Aperitif servieren die Jungs aus New Jersey das klar im klassischen US- Power Metal verankerte „Curse Of Creation“, welches kräftig und gewaltig die Fontanelle streichelt. Diese Ruhepause ist jedoch kein Grund, sich nun auf Gemütlichkeit einzulassen, denn schon mit dem nun folgenden „Stigmatized“ ziehen ATTACKER die Daumenschrauben wieder etwas an. Der Song hat definitiv eine Weile am Thrash-Odeur geschnüffelt und dürfte Fans von OVERKILL, DEATH ANGEL oder AGENT STEEL gut in die Lauschröhren schlüpfen.

Ebenfalls an AGENT STEEL, besonders vom Gesang her, erinnert das etwas langsamer fließende „River Of Souls“, bei dem die Band eine leicht progressive Note einfließen lassen, was sehr gut passt, und einiges an Abwechslung in die Mucke bringt.

„Kingdom Of Iron“ ist ein fetter US Power Metal Stampfer mit leicht epischem Ansatz und klingt voll nach Mittachziger. Da erscheinen diese typischen Coverartworks mit halbnackten und schwertbewehrten Muskelmännern und noch spärlicher bis gar nicht bekleideten weiblichen Accessoires förmlich plastisch vor dem inneren Auge.

Doch jetzt ist es Zeit, den nietenbesetzten Lederschurz und den Nerztanga wieder in die Kiste zu packen, denn „World In Flames“ ist wieder ein voll auf die Zwölf gehender Powerspeeder, der Aggression mit Melodie vereint und teils sogar richtiggehende Twin-Guitar-Harmonien aufblitzen lässt, aber auch Bay Area-kompatiblen Riffs einen Auftritt verschafft.

Beim nun einsetzenden „The Mighty Have Fallen“ klingelt ein ziemliches RUNNING WILD- Glöckchen, denn das galoppierende Riffing, zumindest im Strophenbereich, hat doch einiges von den deutschen Urgesteinen. Noch ein wenig MANOWARsche Epik in die Bridge gepackt, und das alles im ATTACKER-Gewand, bringt ein weiteres Abwechslungspartikel in die Musik.

ATTACKER haben den Titelsong ans Ende der Scheibe gesetzt, denn den Abschluss stellt „The God Particle“ dar. Thematisch dreht sich die Sache um den Partikelbeschleuniger im schweizerischen CERN, allerdings nicht aus wissenschaftlicher Sicht, sondern um diese Aluhut-Geschichte mit einen satanistischen Ritual, welches dort angeblich zelebriert worden sei. Passend dazu erinnert auch die Mucke, speziell eben die Gesangslinien, auch stark an AGENT STEEL.

Nun denn, Mit acht Songs und gerade mal etwas über dreiunddreißigeinhalb Minuten ist die Platte recht kurz geraten. Das mag dem einen oder anderen vielleicht etwas spärlich erscheinen, doch ich bin der Ansicht, das macht die Platte griffig und lässt den Spannungsbogen nicht irgendwann in den Plätschermodus rutschen.

ATTACKER haben mit „The God Particle“ ein feines Comebackscheibchen herausgebracht, welches sich sehr gut in die Diskographie der Band einordnet, ihre Trademarks voll zur Geltung bringt und sich frisch und unverbraucht präsentiert. ATTACKER erfinden sich nicht neu – was auch niemand erwartet oder gewollt hat-, zeigen aber, dass sie es noch draufhaben, packende und vor allem mitreißende Songs zu schreiben.

Anspieltipp: „Knights Of Terror“ und „Stigmatized“


Bewertung 8,9 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Knights Of Terror
02. Curse Of Creation
03. Stigmatized
04. River Of Souls
05. Kingdom Of Iron
06. World In Flames
07. The Mighty Have Fallen
08. The God Particle




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