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AUTOPSY – Ashes, Organs, Blood and Crypts (2023)

(8.581) Maik (9,2/10) Death Metal


Label: Peaceville Records
VÖ: 27.10.2023
Stil: Death Metal






Im Grunde kann mal als Fan eigentlich keinen Fehler machen, wenn man sich ein neues AUTOPSY- Album kauft. Denn Chris Reifert und seine Metzelcombo schafft es zwar nur bedingt, einen zu überraschen, allerdings enttäuschen sie auch nie.

Nun isses mal wieder so weit, dass die amerikanische Todesbleistifte einen neuen Scheibling auf die Massen loslassen. Und das gerade mal ein reichliches Jahr nach dem letzten Album. Recht fix, wenn man die acht Jahre betrachtet, die die Band das letzte Mal als Interregnum brauchte. Doch zum aktuellen Output:  Das Teil nennt sich recht plakativ „Ashes Organs, Blood and Crypts“ und dieser Titel schafft es mühelos, das gesamte bisherige lyrische Schaffen der Band treffend zu beschreiben. Ein splatteriges Cover, wieder von Wes Benscoter, tut ein Übriges, um allen Angehörigen des räudig morastblubbernden Metzelsounds das Sabbern in die Lefzen zu zaubern.

Und man findet wieder alles, was der AUTOPSY- Maniac zu finden wünscht. Einerseits rasendes Gemetzel wie in „Throatsaw“, andererseits auch wieder diese schleppend schlurfenden Parts, die die Band seit ihrem Zweitling „Mental Funeral“ kultiviert. Dann wieder rumpeliges Uffta Uffta- Gegrinde, dann wieder brutales Slow- Mo- Gedoome, welches etwas an neuere DARKTHRONE erinnert, nur eben etwas morbider und bratzeliger.

Die insgesamt modrige Atmosphäre, welche einem das Bild heiterer Leichenöffnungen in einer modrigen Gruft inmitten eines dumpf vor sich hinblubbernden Sumpfes förmlich aufdrängt, wird nicht nur durch die Songstrukturen erschaffen, sondern vor allem durch Reiferts gurgelnd/grollenden Gesang, der wie immer abartig und verkommen wirkt und der Scheibe den letzten Morasttropfen in die Sezierschale tropfen lässt.

Und obwohl – wer hätte es auch erwartet- AUTOPSY hier wieder ihre Trademarks bedienen, ist doch wieder sehr auf Abwechslung bei der Obduktion geachtet worden. Mal flitzt das Skalpell wie ein Derwisch durch das angefaulte Gewebe, dann wieder verkantet sich die Knochensäge und muss akribisch mit schwerer Räumtechnik freigemeißelt werden. Dabei gibt es immer wieder melodiöse Gitarrenparts, die dank der Tieferstimmung aber eher zur morbiden Gesamtausstattung beitragen, beim Titelsong hört man fast ein paar Stoner- Riffs heraus und der Anfang von „Marrow Fiend“ fühlt sich fast bluesig an. Und „Toxic Death Fuk“ hat fast etwas Punkiges.

AUTOPSY haben mal wieder abgeliefert, und das nicht übel. Aufgrund der kurzen Pause zwischen dem letzten Album und „Ashes, Organs, Blood and Crypts“ könnte man argwöhnen, dass die Band hier die Restekiste des letzten Albums geplündert hat. Doch selbst wenn das so wäre, ist das Ergebnis mehr als hörenswert. Schön morastiger Metzelsuppen- Todesmetall, der zum lustigen Tanz im Chirurgenabfall einlädt.

Anspieltipp: „Rabid Funeral“ und „Liar, Fool Or Messiah“


Bewertung: 9,2 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Rabid Funeral
02. Throatsaw
03. No Mortal Left Alive
04. Well Of Entrails
05. Ashes, Organs, Blood and Crypts
06. Bones To The Wolves
07. Marrow Fiend
08. Toxic Death Fuk
09. Lobotomizing Gods
10. Death Is The Answer
11. Coagulation




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