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AVARICE - Avarice (2023)
(8.420) Olaf (8,4/10) Thrash Metal
Label: Target Records
VÖ: 09.06.2023
Stil: Thrash Metal
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Ich bin ja normalerweise ein richtiges Trüffelschwein in Bezug auf neue groovende Thrash Bands, doch im Falle der Mannen aus Aarhus hätte ich mich zu Tode geärgert, wenn mir deren selbstbetiteltes Longplayer Debüt durch die Lappen gegangen wäre. Die bereits von 2006 bis 2008 aktiven Dänen, die sich dann auflösten und 2021 scheinbar wieder Bock bekame, haben nämlich so einen tonnenschweren akustischen Vorschlaghammer rausgehauen, der mit jedem Schlag den Boden erzittern lässt.
Riffs ohne Ende, eine drückende Produktion und dazu mit Anders Sinding einen Frontmann, der wie ein angeschossener Elch durchs Unterholz brüllt und dabei klar erkennbare Vorbilder mit beispielsweise Jacob Bredahl nahezu pulverisiert. Bredahl ist eh ein gutes Stichwort, denn die Mucke von Avarice klingt wie ein fieser Bastard aus Pantera, ganz alte Machine Head und ebenjene Landsleute von Hatesphere, vor denen sich der Fünfer zu keinem Zeitpunkt zu verstecken braucht.
Ob man langsam doomig durchs dänische Unterholz schrubbt oder die Handbremse löst, um ungeniert über die Öresundbrücke zu donnern, jeder Takt sitzt wie ein Donnerschlag, wofür auch das exzellente Drumming von Troels Lund-Sörensen sorgt, der mit seinen Skills den sprichwörtlichen Takt vorgibt. Manchmal klingt das Ganze wie eine verbesserte Version der One Man Army und macht nahezu immer Spaß.
Lediglich zum Ende hin flacht die Scheibe vom Songwriting her ein wenig ab, denn man kommt nicht umhin festzustellen, alles irgendwie schon einmal zu Beginn gehört zu haben. Dennoch bleibt der Spaßfaktor gleichbleibend hoch, denn man ertappt sich ziemlich schnell dabei, wie man ungeniert um das dänische Bettenlager moschen will.
Wer mit den als Referenz angegebenen Bands etwas anfangen, dem wird dieser fiese todesbleiernde Thrash Bastard den String auf links drehen. Avarice haben mit ihrem Debüt eine ausnahmslos wohlriechende Duftmarke abgesetzt, von der ich zukünftig gerne mehr inhalieren möchte. Knüppelhart, mitreißend, spannend. Kurzum ein bärenstarkes Album!
Bewertung: 8,4 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Avarice
02. Between the trenches
03. Slaughter master
04. Return to strengh
05. Blood turns black
06. Punished with existence
07. Reaper comes
08. Consumed by fire
09. Overflowing coffins
10. Conquer