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AXEL RUDI PELL – Risen Symbol (2024)

(8.956) Jörn (8,5/10) Hard Rock


Label: Steamhammer
VÖ: 14.06.2024
Stil: Hard Rock






Manche Truppe, die als richtige Band daherzukommen scheint, ist in Wahrheit mittlerweile nicht mehr als eine One-Man-Show mit regelmäßig wechselnden Mitmusikern (zum Beispiel RUNNING WILD). Andere könnte man für ein Solo-Projekt halten, sind in Wirklichkeit aber tatsächlich richtige Bands. AXEL RUDI PELL fällt definitiv in letztere Kategorie. Klar, der namensgebende Gitarrist aus dem Ruhrgebiet ist seit jeher der musikalische Dreh- und Angelpunkt der internationalen Gruppe. Aber ansonsten erweist sich die Besetzung erstaunlich stabil und hat sich seit Ende der 90er kaum verändert.

Und fleißig sind die Jungs obendrein auch noch. Egal ob vollwertiges Album, Balladensammlungen, Live- oder Coverplatte. Es vergeht kaum ein Jahr ohne eine neue Veröffentlichung. Enttäuscht wurde ich dabei nie, obwohl ich zugegebenermaßen mir nicht immer jedes Werk intensiv gegeben habe.

Diesmal möchte ich es aber mal wieder etwas genauer wissen und fühle dem neuem regulären Langspieleisen genauer auf den Zahn.

Das hört auf den Namen „Risen Symbol“ und enthält zunächst einmal auch einiges an typischer ARP-Kost. Die beiden Singles „Guardian Angel“ und „Darkest Hour“ sind Paradebeispiele für das kompositorische Können des Bochumers und liefern wieder einmal die perfekte Mischung aus rockenden Riffs mit leicht metallischer Schlagseite und eingängigen, aber nie nervenden Melodien ab. In die gleiche Kerbe schlagen auch die Songs „Hell’s On Fire“ (Ohrwurm allererster Güte) oder „Right On Track“, die ebenfalls bärenstark sind und gleich vom ersten Hören an komplett überzeugen.

Doch neben diesen eher erwartbaren Nummern hat das Album durchaus noch einiges mehr im Petto. Im Opener „Forever Strong“ zum Beispiel wird überraschenderweise ordentlich die Powermetal-Keule geschwungen. Und beim „Immigrant Song“, dem einzigen Covertrack der Scheibe, verhüllt man die wilde Energie des Originals von LED ZEPPELIN in mystisch umwobenen Bombast. Was zunächst etwas ungewohnt klingt, funktioniert letztlich aber richtig gut.

Für Abwechslung ist also gesorgt. Besonders das ambitionierte „Ankhaia“ ragt in der Mitte des Albums heraus wie die auf dem Artwork abgebildete Pyramide und lädt mit seiner dichten Atmosphäre zum Entdecken ein.

Darüber hinaus gibt es mit „Crying In Pain“ dann noch die obligatorische, aber erfreulicherweise wenig schnulzige Ballade, ehe mit dem stampfenden Midtempo-Rausschmeißer „Taken By Storm“ die Reise nach gut einer kurzweiligen Stunde beendet ist.

Insgesamt ist es schon erstaunlich, dass sich das Pell’sche Erfolgsrezept einfach nicht abnutzen will. Denn auch „Risen Symbol“ ist wieder einmal ein richtig starkes Album geworden, das die über die Jahre liebgewonnenen Zutaten an einigen Stellen punktgenau um frische Nuancen erweitert und so alles zu einem wohlschmeckenden Menü zusammenköchelt. Fans, aber auch generell Freunde melodischen Hartrocks, können hierbei bedenkenlos zubeißen, äääh, zugreifen. Mahlzeit!

Anspieltipps: „Hell`s On Fire“ und „Ankhaia“


Bewertung: 8,5 von 10 Punkten


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