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BATTLESWORD – (XX)V-Of Tales and Tragedies (2024)

(9.185) Olaf (8,0/10) Melodic Death Metal


Label: MDD Records
VÖ: 26.09.2024
Stil: Melodic Death Metal






Herzlichen Glückwunsch, Battlesword! 25 Jahre Bandgeschichte – das ist eine stolze Leistung, und es ist bewundernswert, dass sich die westfälischen Melo-Death-Veteranen so lange im Metal-Universum behauptet haben. Wenn man bedenkt, wie oft sich die musikalischen Trends ändern, kann sich eine Band in der heutigen Metal-Szene schon fast wie ein Dinosaurier fühlen – nur mit Gitarren statt prähistorischen Krallen. Mein Respekt gilt auch meiner vergesslichen Natur, denn ja, das Review war bereits geschrieben, aber irgendwie ist es im digitalen Äther verschwunden. So viel also zur Digitalisierung…

Mit „(XX)V Of Tales and Tragedy“ bringen Battlesword eine neue Klangoffensive in die Welt und nach dem doch ordentlichen Abschneiden der letzten beiden Alben lag die Erwartung hoch, dass die Truppe ihr melodisches Todesgewitter noch eine Stufe höher drehen könnte. So viel sei schon mal verraten: Es gibt ordentlich Groove, ein bisschen Doom und den ein oder anderen verpatzten Blastbeat.

Kurzer Rückblick auf die Discografie

Begonnen haben Battlesword einst als eine eher konventionelle Melo-Death-Band, die sich über die Jahre immer mehr vom glattpolierten Sound vieler Genre-Kollegen distanziert hat. Mit „Failing in Triumph“ (2003) startete die Band ihren musikalischen Werdegang, wobei das Album einen Mix aus Härte und Melodie zeigte, der auch heute noch zu spüren ist. Es folgten „Banners of Destruction“ und „And Death cometh upon us“, Alben, die im Mittelfeld immer ein gutes Zuhause fanden. Ebenso wie das vor 2 Jahren veröffentlichte Vorgängerwerk „Towards the Unknown“, welches ebenfalls punktetechnisch bei uns nicht die 8er Marke knacken konnte. Was allerdings bei jeder Platte auffiel, war dieser Hauch von erdigem Klang, der Battlesword von anderen abhebt. Und genau hier setzen sie mit „(XX)V Of Tales and Tragedy“ wieder an – nur eben noch etwas dreckiger und mit klarer Struktur und versuchen somit, die Latte der 8 Punkte zu überspringen. Werden sie es schaffen?

Der erste Eindruck

Das Album beginnt mit einem viel zu langen Intro, das mich erstmal skeptisch stimmt, aber dann geht es mit „Memento“ direkt zur Sache. Ein harter Einstieg, der die Lethargie des Intros sofort vergessen lässt. Hier wird direkt klar, dass Battlesword genau wissen, wie sie Atmosphäre schaffen können. Die Blastbeats klingen allerdings ein wenig zu bemüht und passen meiner Meinung nach nicht so recht in das Gesamtbild, das eher von einem drückenden Groove getragen wird. Diese etwas künstlich wirkenden Trommel-Infernos bremsen den Flow etwas, aber glücklicherweise finden sich davon nicht allzu viele im Album.

Der Sound selbst ist schön knackig, und was noch besser ist: Im Gegensatz zu vielen Melo-Death-Bands hat „(XX)V Of Tales and Tragedy“ eine gehörige Portion Dreck im Sound, der der Gesamtatmosphäre nur zugutekommt. Da spürt man förmlich die Leidenschaft der Band und eine gewisse Reife, die der Westfalen-Truppe gutsteht.

Die Highlights

Break the seven Seals“ ist eine wahre Groove-Maschine – schnell, hart und bereit, den Hörer mitzureißen. Hier gibt es richtig schön vorwärts, und ich merke, dass mein Kopf bereits unkontrolliert nickt. „Brethren of the Sword“ dagegen ist ein solider Midtempo-Track, der besonders durch einen Double-Bass-lastigen Mittelteil punktet und eine gekonnte Abwechslung bietet.

Mein persönliches Highlight liegt jedoch an fünfter Stelle: „Into the Maelstrom of Old“. Ein wahrer Doom-Death-Koloss, der bedrohlich auf mich zurollt und fast wie ein schleppender Albtraum über mich hinwegzieht. Mit solch bärenstarken Momenten macht Battlesword klar, dass sie auch die dunkleren Töne beherrschen und hier einem wirklich etwas Monumentales präsentieren.

Schwächen und Versöhnung

Nach solch einem starken Track fällt „Obsidian Faces“ leider etwas ab. Es wirkt weniger inspiriert und plätschert etwas unaufgeregt dahin, ohne richtig Eindruck zu hinterlassen. Auch hier tauchen wieder diese kurzen Blastbeat-Passagen auf, die einfach nicht so recht ins Konzept passen wollen. Doch keine Sorge, das darauffolgende „Storm of the Coffin-born“ bringt wieder richtig Power und macht einiges wett. Besonders die Phrasierung von Sänger Axel Müller sticht hier hervor – richtig schön böse und aggressiv, wie es sein muss.

The Days that never were“ schließt sich mit ordentlich Groove an und hält das Niveau. Mit „You are the fire“ setzt die Band dann auf ein siebeneinhalbminütiges Epos. Der Song ist zwar solide, aber der Sing-Sang im Refrain wirkt etwas „cheesy“ auf mich, was jedoch sicherlich Absicht ist – schließlich scheint das Stück für Battlesword eine besondere Bedeutung zu haben und dürfte wohl als das „Magnus Opus“ des Albums gelten.

Das Outro schließt das Album schließlich mit einem erneut etwas langen, piano-dominierten Part ab, der für meinen Geschmack schon ein bisschen viel Pathos transportiert. Man könnte meinen, ein bombastischer Schlussakkord wäre der passendere Abschluss gewesen, aber gut, es rundet das Werk doch gekonnt ab und sorgt für einen weichen Ausklang.

Fazit

Battlesword
feiern ihr 25. Jubiläum mit einem kraftvollen Album, das an vielen Stellen druckvoll und atmosphärisch daherkommt. Mit „(XX)V Of Tales and Tragedy“ beweisen sie, dass Melo-Death auch ohne übermäßig polierten Sound funktioniert und der dreckige Charme durchaus eine Bereicherung sein kann. Die Blastbeats sind zwar Geschmackssache und hätten für mein Dafürhalten eher weggelassen werden können, aber insgesamt ist das Album durchweg hörenswert. Besonders die Tracks „Break the seven Seals“ und „Into the Maelstrom of Old“ machen richtig Spaß und zeigen, wie abwechslungsreich Battlesword in ihrem Genre auftreten können.

Ein rundum gelungener Beitrag zur Melo-Death-Szene und ein würdiges Jubiläumswerk – Happy Birthday, Battlesword, und auf die nächsten 25 Jahre!


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


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