Label: Nuclear Blast
VÖ: 03.11.2017
Stil: Heavy Metal
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Mit dem Begriff „Berserker“ lassen sich einige Dinge assoziieren. Im Falle der Finnischen Formation Beast in Black, die ihrem im November erscheinenden Debütalbum diesen Titel gaben, kann man unterstellen, dass Beast in Black sich unter anderem auch auf den geschichtlichen Hintergrund jener Berserker beziehen. Im wilden Rausch kämpfende Krieger in Tierfellen gekleidet, die sich in ihrer Obsession und Raserei nicht selten wie tolle Wölfe verhielten und alles töteten, was sich ihnen in den Weg stellte. Das sehr gelungene Albumcover ist zudem ein Indiz hierfür und verspricht ähnlich geartete Musik. Ob dem wohl so ist?
Das schwarze Beast legt mit dem Opener „Beast in Black“ recht fulminant los. Der Song lebt im Grundsatz vom permanenten Doublebass und einem beeindruckenden Groove. Wilde Raserei passt hier ganz gut, der Song treibt gewaltig. Hervorzuheben sind die nicht weniger drückenden Riffs, hier hört man feinste Gitarrenarbeit. „Beast in Black“ wird in seiner Gesamtheit nicht zuletzt durch die enorme Bandbreite der Vocals sozusagen veredelt. Die aggressive Modulation von Yannis Papadopoulos gibt der Komposition die notwendige Härte und lässt dabei jedoch nie die Melodie vermissen. Der Refrain ist gewaltig und hinterlässt einen Ohrwurm. Verfeinert wird dieser Track mit jederzeit stimmigen Keyboards, die das Ganze noch opulenter wirken lassen und die jeweiligen Harmonien für sich gesehen enorm stützen.
„Blind And Frozen“ beginnt mit Keyboards und Drums etwas ruhiger gehalten, jedoch nur kurz. Erstaunlicherweise hatte ich zu Beginn des Songs den Eindruck, dass eine weibliche Stimme einsetzt, das YouTube Video zum Song jedoch belehrte mich eines Besseren. Baff erstaunt ob dieser Stimmgewalt legt Yannis Papadopoulos sowohl in den Hooklines wie auch im Refrain hier nochmals einen drauf. Die hohen Sequenzen meistert dieser Sänger gänzlich ohne Mühe. Auch dieser Track drängt sich geradezu auf.
„Blood Of A Lion“ wie auch „Born Again“ setzen den Stil der ersten beiden Songs unvermindert fort und sind qualitativ ähnlich gut. „Zodd The Immortal“ hingegen kommt dann eher härter, beinahe thrashig durch die Boxen. Von dezentem Growling bis hin zum abermals melodiösen Refrain ist dieser Song ein gutes Beispiel für die musikalische Vielseitigkeit der Band. Beast in Black selbst weisen in ihrer Beschreibung daraufhin, dass eines der wesentlichen Themen dieses Debütalbums ein japanischer Manga und Anime "BERSERK" ist. So ist es nicht verwunderlich, dass Nosferatu Zodd der Unsterbliche hier eine Rolle spielt.
Nach „Fifth Angel“ gehen Beast in Black mit „Crazy, Mad, Insane“ in meinen Augen jedoch ein sehr riskantes Spiel ein. Eine beinahe poppig anmutende Nummer, die für meinen Geschmack den bislang guten Gesamteindruck der Scheibe in die Knie gehen lässt. Damit kann ich leider nicht viel anfangen. Das Album kann mit den letzten Songs das hohe Niveau der ersten vier Tracks leider nicht halten und flacht vom Material her etwas ab. Letztlich „Ghost In The Rain“ sorgt als Ballade nochmals für pure Abwechslung und setzt einen Akzent.
Abschließend ist festzuhalten, dass Beast in Black mit „Berserker“ ein rundum gut produziertes und ansprechend arrangiertes Debütalbum gelungen ist. Die Gefahr bei dieser Art von Musik liegt in einen Augen jedoch in der Duplizität der Songs. Ich kann es mir daher nicht verkneifen darauf hinzuweisen, dass sich die Arrangements in einigen Momenten ein wenig ähneln. Hier sind wirklich gute Musiker am Werk, denen sicher eine erfolgversprechende Zukunft vorherzusagen ist. Der Vollständigkeit halber sei zudem erwähnt, dass Beast in Black von Anton Kabanen (Ex - Battle Beast) gegründet wurde und mit ihm ein sehr versierter Gitarrist und Songwriter vorhanden ist, der am Ende wohl aber auch für das Abschlusszitat sorgt: „The Beast is back, the Beast In Black!“
Anspieltipps: „Beast in Black“, „Blind And Frozen“ und „Zodd the Immortal“
Bewertung: 7,8 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Beast In Black
02. Blind And Frozen
03. Blood Of A Lion
04. Born Again
05. Zodd The Immortal
06. The Fifth Angel
07. Crazy, Mad, Insane
08. Hell For All Eternity
09. Eternal Fire
10. Go To Hell
11. End Of The World
12. Ghost In The Rain