Label: Sony Music
VÖ: 27.02.2015
Stil: Punkrock
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Es ist Euch mit Sicherheit schon aufgefallen, dass auf unserer Seite eine gewisse Betontod Affinität vorherrscht, welche sich in 3 Interviews und diversen Poll Platzierungen bei mir manifestierte. Klar, die Rheinberger kann man nicht im klassischen Sinne mit der auf unserer Seite zu 90% besprochenen Musik assoziieren, doch Rock ist Rock und Punk Rock ist ebenfalls Rock und das können die Jungs mehr als gut, was auch das nunmehr siebte Album „Traum von Freiheit“ eindrucksvoll unter Beweis stellt und Betontod in einer bestechenden Form zeigt, was man ja vom BVB und S04, der beiden in der Band favorisierten Mannschaften momentan nicht gerade behaupten kann…doch das nur am Rande…
Was als erstes auffällt ist der Sound, der viel erdiger, kerniger und fetter aus den Boxen ballert und selbst Metaller ein warmes, wohliges Gefühl bescheren dürfte. Das zweite und weitaus markantere Merkmal dieses großartigen Albums sind die Texte, die ohne Übertreibung zum Besten gehört, was jemals aus den Füllfederhaltern der Band geflossen ist. Allein „Für immer“ ist eine Gänsehaut Garant, bei dem der Meister seine Gefühle ausdrückt und diese im Gegensatz zu vielen anderen Bands dieses Genres niemals plakativ oder schmalzig zur Leier trägt. Ebenfalls fällt auf, dass Drummer Maik auf „Traum von Freiheit“ seine wohl beste Leistung offenbart und zeigt, warum er selbst von seinen Bandmitgliedern als bester Musiker innerhalb des Quintetts bezeichnet wird. „Ich bereue nichts“ und vor allem das textlich brillante „Geschichte“ sind hierfür die besten Beispiele. Ebenfalls erfreulich ist die Tatsache, dass man heuer auf jegliche Sauflieder verzichtet hat und zeigt, wie ehrliche, bodenständige und zum Teil zum Nachdenken anregende Texte geschrieben werden sollten. „Mein letzter Tag“, „Flügel aus Stahl“ oder das großartige „Kämpferherz“, welches einen tollen Hintergrund besitzt (siehe Interview) sind ebenfalls der beste Beweis dafür, was Betontod kompositorisch zu bieten haben. Einzig zum Ende hin fällt in meinen Augen das Album ein klitzekleines bisschen ab und kann nicht ganz an die vorher in den Songs 1 bis 9 gezeigte Brillanz anknüpfen, was allerdings nicht heißen soll, dass die letzten Stücke Lückenfüller oder dergleichen sind, sondern vielmehr im Vergleich dazu „nur“ stark sind. Sprich, das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau.
Lasst uns auf der anstehenden Tour im Wasserwerfer-Regen tanzen und eine Band hochleben, die den Großen im deutschsprachigen Rock Gewerbe mit diesem Album einen gehörigen Arschtritt verpasst haben und die Messlatte in Bezug auf Kompositionen, Texte und musikalischer Brillanz extrem hoch gelegt haben. „Traum von Freiheit“ ist schlicht und ergreifend ein großartiges Album, welches seit Tagen ununterbrochen in Dauerrotation bei mir läuft und mir hilft, bis zum Konzert am 13.03.2015 in Berlin die neuen Songs textsicher mitbrüllen zu können. Und vielleicht heißt es in 20 Jahren dann mal bei einigen von Euch: „Ich hab mir zu Betontod die Seele aus dem Leib geschrien, sie sind der Soundtrack meines Lebens….“
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Traum von Freiheit
02. Mein letzter Tag
03. Ich bereue nichts
04. Für immer
05. Flügel aus Stahl
06. Geschichte
07. Nur für eine Nacht
08. Ihr könnt mich
09. Kämpferherz
10. Alles was ich wollte
11. Legion der Verdammten
12. Nach all den Jahren
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