Label: Arising empire
VÖ: 13.01.2017
Stil: Punkrock
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Wer unser Magazin aufmerksam verfolgt (was Ihr sicherlich tut..oder...oder…ODER????) weiß, welchen Stellenwert die Punkrocker aus Rheinberg bei uns und vor allem mir innehaben. Wie das kommt? Einfach basierend auf dem Fakt, dass ich mit Betontod so einige durchzechte Nächte durchgemacht habe, ihre Musik und vor allem die Texte abgrundtief verehre, diverse Bierduschen auf den Konzerten überlebte und einfach tierisch auf die Band stehe. Das liegt nicht nur an den tollen Songs (von denen die Band einen arschvoll um Petto hat), sondern auch an der Bodenständig- und Freundlichkeit, die trotz anhaltender Erfolge niemals auch nur einen Hauch weniger wurde. Aus diesem Grund muss ich natürlich Abbitte leisten, dass das Review zum neuen und nunmehr achten Studiowerk „Revolution“ erst einen Monat nach VÖ vor Euch liegt. Warum? Wurscht, hier isses ja jetze.
Ein Betontod Album besticht durch grandiose Ohrwurm Melodien, sofort mitsingbaren Texten und einer Vielzahl von Botschaften, die im Gegensatz vieler anderer politisch motivierter Punkbands niemals plakativ oder aufdringlich wirken, sondern vielmehr durch die eine oder andere Metapher zielgerichtet in das Stammhirn des Hörers vordringt. Bestes Beispiel hierfür ist „Welt in Flammen“…ein Plädoyer gegen Gewalt, Krieg und Vertreibung und textlich das absolute Highlight dieses Albums. Man kann mitsingen, nachdenken und die Lyrics auf sich wirken lassen. Vielleicht eine blöde Parallele, doch ähnlich ist das ja bei Udo Jürgens‘ „Griechischer Wein“, der in keinster Weise auch nur annähernd ein Sauflied ist, was bis heute fast niemand begreift. Überhaupt sind die Texte auf diesem Album großer Sport („Revolution“, „Freiheit oder Tod“ und das alles überragende „Küss mich“), die Instrumentalisierung klasse, wobei Kesselflicker Maik Feldmann an einigen Stellen mächtig das Tier auspacken kann, der meines Erachtens immer besser wird und schon bald in die Riege der besten Drummer Deutschlands aufsteigen sollte. Aber natürlich steht der Rest der Band dem in Nichts nach und bietet musikalisch ein abwechslungsreiches und klasse klingendes Album, welches dennoch nicht an dem überragenden Vorgänger „Traum von Freiheit“ (der bis heute bei mir permanente Runden im Player dreht) heranreicht. Ich finde es generell stark, dass lediglich mit „Bambule & Randale“ ein Song aufgenommen wurde, der der frühen Bierseligkeit einiger Altwerke huldigt, aber in meinen Augen nicht hätte sein müssen und leider den (einzigen) Schwachpunkt des Albums markiert.
Wenn die Toten Hosen nicht irgendwann mal mit einem neuen Album aus dem Arsch kommen, könnten Betontod den Düssdeldorfern locker den Rang ablaufen, denn in Sachen „Großartigkeit“ steht der Fünfer der Legende des Deutschen Punkrocks in rein gar nichts nach. „Revolution“ ist selbstverständlich (wie nicht anders erwartet) ein fantastisches Album und ich kann es kaum erwarten, bei einem der demnächst anstehenden Konzerte die Faust zur Revolution zu erheben. Es lebe die Freiheit! Es lebe Betontod!
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Intro
02. Revolution
03. Küss mich
04. Welt in Flammen
05. Ich nehme dich mit
06. Herz an Herz
07. verdammt schwer
08. Freiheit oder Tod
09. Bambule & Randale
10. Freunde
11. Es lebe die Freiheit
12. Mann über Bord
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BETONTOD – Revolution (2017)
(3.486) - Olaf (9,0/10)