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BLACK MOON CIRCLE – Leave The Ghost Behind (2023)
(8.349) Timo (7,0/10) Psych Heavy Space Rock
Label: Crispin Glover Records
VÖ: 19.05.2023
Stil: Psych Heavy Space Rock
Mit satten 85 Minuten Spielzeit ist das neue Album der 2014 gegründeten Psych Space Rocker Black Moon Circle ein fetter Brocken. Verpackt in 7 Songs bekommt man es dabei mit einigen Mammutsongs zu tun, die den Hörer zusehends merklich fordern. Die Trondheimer haben wiederum ihr nunmehr zehntes Album auf dem lokalen Label Crispin Glover Records veröffentlicht, die mit einer Band wie Spidergawd oder Projekten von Motorpsycho deutlich an Bekanntheit gewonnen haben.
Neu an Bord ist dabei Drummer Tomas Järmyr, den Nerds sicher auch von Motorpsycho und Årabrot kennen. Dabei nutzte die Band die Pandemiezeit sich noch virtuoser auszuleben und nahm im Nautilus Studio das aktuelle Album „Leave The Ghost Behind“ auf. Das zwischen Fuzz, Psychedelic Space, Doom, Heavy Rock, Experimental Jam Sessions wieder einiges in Petto hat.
Wer sich dabei auf leichte Kost freut, wird relativ schnell das Weite suchen. Dementsprechend sind die Songs schon recht anspruchsvoll und experimentierfreudig, wenngleich Space und Psychedelic Rock im Zentrum steht. Dabei brettert und doomt der Opener „Snake Oil“ gleich ordentlich ins Gebälk, und ist neben der Akustiknummer „Bubbles in the Air“ wohl der geradlinigste und kurzweiligste Song des Albums, wenn hier auch gleich ein 11 Minüter auf dem Tacho steht. Klassischer Doom Rock, dunkel und schwer dröhnt dabei aus den Boxen, das von einem durchdringenden Gesang, sehr ansprechend dargeboten wird. Hätte ich erstmal so nicht erwartet.
Deutlich psychedelischer und abgedrehter geht es dabei im Folgenden weiter. Ein wildes Unterfangen, exzessive Solis, mal sphärisch und krautig in der Gemengelage. Das satte 18-Minütige „Psychedelic Spacelord“ zeigt sich groovig, hat sogleich Instrumental Charakter, ist später spirituell und verträumt. Leider versäumt die Band sich mehr auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und verliert sich derweil in endlosen Spielereien und mir fällt es schwer dem Reigen zu folgen, schade. Auch mit dem nicht sonderlich auffälligen „Cohiba“ muss man sich anstrengen den Anschluss nicht zu verlieren. Das experimentelle und gut 10-Minütige „Magellanic Cloud“ setzt wieder auf doomig, psychedelischen Grundgerüst mit überzeugenden Gesangslinien, was gut passt. Ein Song der packt. Das kann ich dann leider von dem letzten Track „Radiant Sun“, in seinen fast 23 Minuten nicht behaupten, der doch einige Längen aufweist. Wenn er auch im Genrekonstrukt der Band mit Space-rockigen und pulsierenden Charakter gut integriert ist.
Mit „Leave The Ghost Behind“ gelingt den Norwegern leider kein donnernder Paukenschlag, dafür zieht sich das Album einfach zu sehr in die Länge. Wenngleich der Opener „Snake Oil“ und das gut funktionierende „Magellanic Cloud“ sehr ansprechend abliefert. Drumherum gibt’s halt viel psychedelisches Fuzz/Space Rock und experimentelles das einer Jam Session gleichkommt, das meine Hörfreude doch immer wieder einschränkte. Auch wenn ich mich nicht völlig gegen das Genre sträube. Bester Song war für mich „Snake Oil“, davon hätte ich gern mehr vertragen.
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Snake Oil
02. Serpent
03. Psychedelic Spacelord (Lighter Than The Air)
04. Bubbles in the Air
05. Cohiba
06. Magellanic Cloud
07. Radiant Sun