Label: Prosthetic Records         
VÖ: 15.09.2023                   
Stil: Emotional Cyber Grind

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Das Trio Blind Equation streut mit „Death Awaits“ bereits das zweite Album auf die gottverlassene Piste und dies innerhalb von nicht ganz einer halben Stunde. Emotional Cyber Grind steht ihr also auf der Tagesordnung, die Erfindung von neuen noch so irrsinnigen Stilumschreibungen scheint keine Grenze zu kennen, aber sowas hat mich noch nie abgeschreckt. So feiern die Herren aus Chicago hier auch gleich ihr erstes Album für Prosthetic Records. Das von Selbsthass, bis hin zu Ängsten und dem Tode selbst erzählt.

Songwriter James McHenry tummelt dabei schon einige Jahre im Underground umher. Und konnte 2021 mit dem ersten Album „Life is Pain“ deutlicher um Aufmerksamkeit buhlen. Dabei mischen sie völlig unverschämt Elektro, Grind, Pop, Klassik, 80er Nintendo-(Core) Gaming Sounds, Hardcore, melodischen Black Metal. Limits gibt es hier zweifelsohne kaum. Limitiert ist der Sound auf „Death Awaits“ aber dennoch, da gänzlich auf Gitarrenriffs verzichtet wird, dafür arbeitet man mit einem Keytar, was ziemlich speziell ist. Die Drums klingen etwas klinisch und kalt, was auf der anderen Seite natürlich sehr gut zu der eigensinnigen Ausrichtung des Trios passt. Und sicher so gewollt war, denke ich.

Für Genrepuristen ist dies hier sicherlich nichts, aber wer gern mal über den Tellerrand blickt und auch mal schräge musikalische Exkursionen vollzieht, sollte Blind Equation mal antesten. Wobei der Fokus hier auf einem abgefahrenen elektronischen Fundament liegt, das vom Songwriting her auch aus dem Extrem Metal schöpft, ohne auf die klassische Instrumentierung zu setzten. Dabei hätte der Sound auch ein paar Ecken fetter sein können, aber durchaus irre Darbietung. Gehört schon jede Menge Mut dazu, sowas auf die Meute loszulassen. Irgendwas zwischen rabiates Gebretter und kitschiger Melodik. Erhältlich auch als Vinylversion.

TRACKLIST:

01. Death Awaits
02. Speedrunning Life
03. You Betrayed The Ones You Loved
04. Fade Away
05. Choke
06. Never Getting Better
07. Killing Me (ft. Rat Jesu)
08. Suffering In Silence (ft. deathrippa)
09. Warmth
10. The Last Glimpse Of Me