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BLITZKRIEG – Blitzkrieg (2024)

(9.078) Maik (7,8/10) Heavy Metal


Label: Mighty Music
VÖ: 06.09.2024
Stil: Heavy Metal






Eine der ältersten Heavy Metal Bands Englands sind BLITZKRIEG, die sich bereits 1980 gründeten. Die meisten werden sie vor allem daher kennen, dass der namensgebende Song „Blitzkrieg“ mal von METALLICA gecovert wurde, was eigentlich schade ist. Denn obwohl ihre Alben stets recht gute Kritiken erhielten und die Combo auch live recht gut abräumen konnte, war der große Hypererfolg nie so richtig in Sicht.

Das lag vielleicht auch an der Band selbst, die einen etwas schrägen Start hingelegt hatte. Denn obwohl man schon bald nach der Gründung einen Plattenvertrag mit Neat Records ergatterte, löste man sich 1981 erstmal auf. Brian Ross und Mick Moore gründeten zuerst AVENGER und dann SATAN, bevor man dann mal 1986 das Debütalbum veröffentlichte. Und da war der Thrash Metal schon ziemlich am Kochen.

Auch sonst gab es einige Höhen und Tiefen, größere Pausen, zwischendurch mal wieder on hold…man dümpelte einerseits dahin, brachte andererseits regelmäßig Platten raus und schaffte es sogar, mehr als einmal das Wacken O.A. zu rocken.

Dieses Jahr steht nun ein weiteres Studioalbum, das elfte mittlerweile, in den Regalen, schlicht und einfach „Blitzkrieg“ betitelt und bietet klassischen NWOBHM- Metal, der schön locker flockig ins Ohr geht, teilweise ein paar progressive Streusel enthält und zwischen dem klaren Gesang von Ross, dem einzig verbliebenen Gründungsmitglied und der harten Gitarrenfront kontrastiert.

Parallelen zu SAXON könnte man ziehen, ins besonders bei „If I Told You“, was nicht nur daran liegt, dass die erste Strophe das Kennedy- Attentat behandelt. Mein Favorit ist „The Spider“, der mir vom Chorus her zwar irgendwie bekannt vorkommt, aber ganz gut die Locken glattzieht.

Überraschend die ungewöhnliche Chorusstruktur bei „Vertigo“, die dem ansonsten klassisch einher kommenden Stück eine progressive Note gibt. „Above The Law“ ist ein eher entspannt wirkender Midtemposong, der einerseits 80er Vibes aufzeigt, andererseits gerade im Solobereich wieder knapp an der Progressivität vorbeischrammt. Das Kontrastprogramm setzt sich auch in „I Am His Voice“ fort, denn hier treffen auf den melodischen Gesang harte Riffs, die jeder Bay Area Thrash Band ebenfalls gut zu Gesicht stehen könnten.

Dafür begeben sich BLITZKRIEG mit „The Night He Came Home“, welches den guten alten Michael Myers heraufbeschwört, regelrecht auf operettenhaftes, theatralisches Terrain. Einerseits interessant, andererseits nimmt der Track dadurch etwas Tempo aus der Scheibe. Und das Tempo kommt auch nicht mehr zurück, denn der Doppeltrack „On Olympus High“ / „Aphrodite’s Kiss“ schwelgt ebenfalls im eher im getragenen Bereich und erinnert ein wenig an die Metal- Oper von Christopher Lee. Das ist ein gewagtes Unternehmen, spricht aber auch für den Mut der Band.

„Blitzkrieg“ ist bei Weitem kein schlechtes Album. Was etwas fehlt, sind die herausragenden Highlights. Ebenso verliert die Platte gegen Ende ein wenig den Drive, wodurch sich die Band etwas zwischen zwei Stühle hockt, was den BLITZKRIEG dann irgendwie in einen zermürbenden Stellungskrieg verwandelt. Dennoch ein hörbares NWOBHM- Retro-Plättchen mit progressiver Note, welches Genrefans sicher gern auf ihre Ohren tätowieren können.

Anspieltipp: „The Spider“ und „I Am His Voice“


Bewertung: 7,8 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. You Won’t Take Me Alive
02. The Spider
03. Dragon’s Eye
04. If I Told You
05. Vertigo
06. Above The Law (Pull The Trigger Part 3)
07. I Am His Voice
08. The Night He Came Home (Halloween)
09. On Olympus High
10. Aphrodite’s Kiss




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