Generell tu ich mich ein wenig schwer mit Mega Platinsellern wie in diesem Fall Buckcherry, doch ich kann nicht leugnen, dass ich das 2008er Opus „Black butterfly“ bis heute noch ganz gerne mal einschiebe, was ich allerdings vom Vorgänger und kompletten Langweiler „All night long“ nicht mehr behaupten konnte. Bei den Amis ist es in meinen Augen ein ständiges Up und down, welches dementsprechend nicht gerade förderlich für meine ungeteilte Aufmerksamkeit ist. Sei’s drum, ich drücke mal auf die „Delete“ Taste und widme mich komplett vorurteilsfrei dem neuen und nunmehr sechsten Studioalbum und komme bereits vorab zu dem Schluss, dass das Album nicht schlecht, aber auch kein überragender Brüller geworden ist.
Das ist Mucke, wie ihn Teenager und Studenten in den USA hören oder die hierzulande von selbst ernannten Rocksendern bis zur Kotzgrenze gespielt werden, bis man sich der beteiligten Band absolut nicht mehr entziehen kann und das tut nicht unbedingt Not, denn manche Stücke auf „Confessions“ haben schon das Potential, auch in meiner Highlight Liste zu landen, wie die erste Single „Gluttony“ oder das sehr bluesige und ziemlich aus dem Rahmen fallende „Sloth“. Im Gegensatz dazu befinden sich aber auch einige Stücke auf dem Album, die ich so von zig Hunderten Bands bereits gehört habe und das in einer weit besseren Version als von Buckcherry. Unrühmliche Beispiele dafür sind eindeutig „Envy“, die furchtbar cheesige Ballade „The truth“, bei der mit ziemlicher Sicherheit beim nächsten Springbreak von volltrunkenen amerikanischen Heranwachsenden Genitalakrobatik vollzogen wird (darf man das so schreiben?) und das furchtbar langweilige „Nothing left but tears“. Allerdings gibt es mit den beiden Midtempo Rockern „Greed“ und „Water“ und dem abschließenden „Lust“ durchaus passable Beispiele, wie guter und facettenreicher Rock zu klingen hat, was die Note dann schon wieder ein wenig anhebt.
Nichtsdestotrotz ist „Confessions“ zwar ein gutes Album, welches allerdings nicht einmal ansatzweise bei mir Jubelstürme entfachen konnte, obwohl ich auf guten Rock durchaus stehe, doch die hier teilweise vorgelegten Stadionrock Nummern sind wir zu sehr am Reißbrett konzipiert. Das wird Buckcherry allerdings nicht die Bohne interessieren, wenn sie ihre Edelmetall Auszeichnungen in Empfang nehmen werden, die unweigerlich kommen werden. In diesem Falle klar Quantität vor Qualität.
Bewertung: akzeptable dennoch grenzwertige 7,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Gluttony
02. Wrath
03. Nothing left but tears
04. The truth
05. Greed
06. Water
07. Seven ways to die
08. Air
09. Sloth
10. Pride
11. Envy
12. Dreamin’ of you
13. Lust