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BURNING CROSS – Fall (2020)

(6.825) Ingmar (8,9/10) Black Metal


Label: Deister Records
VÖ: 01.12.2020
Stil: Black Metal

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Ende 2020 bringen BURNING CROSS aus Greifswald fast acht Jahre nach dem Vorgänger „End of Illusion“ ihr drittes und recht kurz betiteltes Album „Fall“ heraus. Dem ein oder anderen Zuhörer ist dieses Kleinod von der Ostseeküste möglicherweise ein Begriff, verschlug es BURNING CROSS doch schon zu solchen Veranstaltungen wie den Frostfeuernächten oder dem Party.San Warm-Up.

So richtig einordnen lässt sich der Stil von BURNING CROSS außerhalb der groben Richtung Black Metal nur bedingt, da die Band im Laufe ihrer Geschichte so manchen Wechsel in der Besetzung hatte, was sich auch wiederum auf die Musik an sich auswirkte.

Das Album „Fall“ umfasst sieben Titel mit einer Spielzeit von rund einer dreiviertel Stunde und besteht zum Großteil aus unveröffentlichtem Material; der Song „Kirkebrann“ findet sich noch auf den „Splitter“-EPs. Die Songs auf „Fall“ stammen nach Angaben der Band größtenteils aus dem Jahr 2016, Besetzungswechsel und Neuformierung verhinderten jedoch bis 2019 eine Albenproduktion mit diesen Titeln. Auch danach kam es zu technischen wie organisatorischen Problemen, welche das Release von „Fall“ bis zum Ende des Jahres 2020 verschieben sollten.

„Fall“ selbst ist kein Konzeptalbum, sondern eher als Sammlung von geschriebenen Songs zu verstehen, welche sich thematisch mit Themen wie Religionskritik, Okkultismus, Transhumanismus, der Postapokalypse, Individualität und Emotionalität auseinandersetzen.

Interessantes Randdetail: Das Booklet zu „Fall“ ist von vier Künstlerinnen gestaltet und illustriert worden. Dabei wurden keinerlei Vorgaben von Seiten der Band getätigt, sondern es war die Aufgabe der Künstlerinnen der Musik von BURNING CROSS ein künstlerisches Ebenbild in graphischer Form zu geben. Das Ziel der Band war es, die Künstlerinnen gestalten zu lassen, was sie sehen oder empfinden beim Hören der Songs und/oder Mitlesen der Songtexte.

Auch GastmusikerInnen finden sich auf „Fall“, bei „Valkyrian Steel“ wirkt NOSTURAACKs Frontfrau Zoi mit,bei „Self Exploring the Eight Stages of Consciousness Through a Nihilistic Coma“ schrieb Schaacki (ebenfalls NOSTURAACK und ZO-Redakteur) die Bassspur komplett und spielte sie ebenfalls ein.

Die Vocals erinnern mich von der Art und Weise her stark an HALPHAS, sie sind erstaunlich glatt und hoch, was ich gut und passend finde. Auch das der Sänger es schafft den Vocals eine gewisse Spur an Verzweiflung zu geben ist beachtlich, ich wünsche jedoch mir für den Nachfolger von „Fall“ ein wenig mehr Abwechslung in den Screams an sich. Ebenfalls wünsche ich mir für den Nachfolger eine bessere Betonung der Growls, diese sind doch leider etwas schwer zu hören. Was ich immer gut finde ist bei der Vocalspur die Atemgeräusche bei Luftholen drin zu lassen, einfach weil es dem Gesang mehr Tiefe gibt aus meiner Sicht.

Die Gitarren weisen ein insgesamt angenehmes Frequenzprofil auf, die Verzerrung ist gut eingesetzt, ohne zu sehr zu komprimieren, dass fällt gerade in den langsameren Parts der Titel wo einzelne Chords auch mal ausklingen dürfen. Ansonsten sind die Gitarren meist in ähnlichen Tonlagen unterwegs, jedoch lassen sie sich gut trennen, wenn es eine Lead-Passage in den Songs gibt. Insgesamt sägen die Gitarren genretypisch gut ohne allzusehr in den Ohren zu beißen.

Der Bass ist insgesamt ziemlich gut mit den Gitarren verwoben, er ist nicht unbedingt einfach zu separieren. Das finde ich ein bisschen schade, nach meinem Empfinden darf der Bass ruhig etwas hörbarer unter den Gitarren knurren und auch gerne mal präsent sein.

Das Schlagzeug ist in seiner Zusammenstellung stark treibend, die DoubleBass ist relativ hochfrequent angesiedelt, die Snare ist dafür etwas tiefer und wuchtiger. Die Becken scheppern deutlich im Mix, hier wäre mir etwas weniger lieber, jedoch ohne zu sehr die höheren Frequenzen zu beanspruchen, das wiederum gefällt mir.

Es ist definitiv interessant zu sehen wie vielfältig eine Band in ihrem Schaffen sein kann, daher ist diese Sammlung von Songs auf „Fall“ von BURNING CROSS eine gute Gelegenheit für Fans und solche die es werden wollen hier einmal reinzuhören. Auch ist ein gewisser Wandel im Stil der Alben und der Songs durch die wechselnden Besetzungen zu bemerken, das ist aus meiner Sicht positiv.

Auch fällt mir bei wiederholtem Hören auf das BURNING CROSSs Album „Fall“ zu denen gehört, welche mit jedem Durchgang besser werden, daher auch hier der Hinweis dieses Album konzentriert zu konsumieren und dies unbedingt mehrfach zu tun oder wenigstens versuchen.

Anspieltipps: „Kirkebrann“, „Valkyrian Steel“ und „Self Exploring the Eight Stages of Consciousness Through a Nihilistic Coma“


Bewertung: 8,9 von 10 Punkten


Tracklist:   
01. Nazarene Nazis
02. Kirkebrann
03. Valkyrian Steel
04. Close This World
05. Virus     
06. Self Exploring the Eight Stages of Consciousness Through a Nihilistic Coma
07. Solar Terror





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