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BURNING WITCHES – The witch of the north (2021)

(7.122) Maik (8,9/10) Heavy Metal


Label: Nuclear Blast
VÖ: 28.05.2021
Stil: Heavy Metal

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„Warum nun glaubt Ihr, dass Hexen brennen?“
„Nun, weil Hexen vielleicht aus Holz sind?“

Mit dieser Einschätzung waren die Dorfbewohner in Monty Python’s Holy Grail mit Sicherheit auf dem Holz(!)weg. Denn diese brennenden Hexen hier wollen weniger mit Holz, sondern mit Metall in Verbindung gebracht werden. Und zwar mit Schwermetall. BURNING WITCHES fühlen sich beim Schmieden von Stahl wohler als beim Holzlöffelschnitzen. Und dass sie dabei recht fleißig sind, zeigt die Tatsache, dass der letzte Longplayer von 2020 noch nicht mal Zeit hatte, den kleinsten Hauch Rost anzusetzen. Denn schon steht das nächste Schwert in der Sammlung der Damen.

Thematisch hat man sich diesmal dem Norden und seiner Mythologie angenommen. Tja, irgendwann landet wohl jeder Metaller mal bei den Wikingern. Und, ehrlich gesagt, ist das ja auch ein dankbares Thema. „The Witch Of The North“ ist ein abwechslungsreiches Werk geworden, welches sich durch die gesammelten Traditionen des Heavy Metal wälzt. Der Titelsong, beispielsweise, ist eine hymnische Nummer, die teilweise Melodien verwendet, die im Pagan Metal auch nicht fehl am Platze wären. „Flight Of The Valkyries“ beginnt wie eine Ballade und entpuppt sich dann als treibender Rocker. Mit „The Circle Of Five“ präsentieren uns die WITCHES eine Verbindung aus Speed Metal und Melodic Metal. Bemerkenswert auch die Gesangsleistung von Laura, deren Variabilität auf diesem Album noch mehr zum Tragen kommt. Die Frau ist in fast allen Stimmlagen zu Hause. Sowohl kraftvoll als auch getragen, wie in „Lady Of The Woods“, ob thrashiges Shouting, ob speediges Screaming, ob Death Metal Grunts, auf diesem Album findet man alles.

Insgesamt hat die Band die tourlose Zeit gut genutzt, und das wohl vielschichtigste Album ihrer bisherigen Karriere auf die Beine gestellt. Natürlich sind die Bezüge zum traditionellen Metal allgegenwärtig, und im Grunde bewegen sich BURNING WITCHES auf gut ausgebauten Wegen. Dass sie dennoch nicht altbacken wirken, liegt wohl daran, dass sie nicht wirklich eine der Bands kopieren, die zwischendrin immer mal anklingen. Dabei wäre auf jeden Fall JUDAS PRIEST zu nennen, aber auch Teutonenmetal wie RUNNING WILD zu ihren besseren Zeiten oder GRAVE DIGGER wären zu nennen teilweise, bei den speedigeren Momenten, geht das teilweise bis METAL CHURCH. Und als Bonustrack gibt es auch noch eine Coverversion von„The Hall Of The Mountain King“ von SAVATAGE, der in meiner Promo allerdings leider nicht enthalten ist.

Und obwohl das lyrische Thema förmlich danach zu schreien versucht, begeben sich die Schweizerinnen nicht auf’s MANOWAR- Niveau, wenngleich auch das Coverartwork in diese Richtung zu weisen scheint. Übertriebene Theatralik und aufgesetzte Epik sucht man allerdings vergebens. Hier stehen definitiv die Songs im Vordergrund, und die Spielfreude. Und besonders letzteres hört man dem Album an. Wer auf traditionellen Metal abfährt, sollte hier unbedingt mal ein Ohr riskieren.

Anspieltipp: „The Witch Of The North“ und „Thrall“


Bewertung: 8,9 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Winter’s wrath
02. The witch of the north
03. Tainted ritual
04. We stand as one
05. Flight of the valkyries
06. The circle of five
07. Lady of the woods
08. Thrall
09. Omen
10. Nine worlds
11. For eternity
12. Dragon’s dream
13. Eternal frost





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