Label: Nuclear Blast
VÖ: 06.10.2023
Stil: Death Metal

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Das Problem zwischen Deathcore und mir ist immer der Umstand, dass mir die Mucke der jeweiligen Band immer zu hektisch und vor allem so matschig produziert ist, dass man den durchaus durchdachten und teilweise technisch hoch qualitativen Kompositionen kaum folgen kann. Eine jener Bands in der Vergangenheit waren Carnifex, die sich aber zu meiner Freude irgendwann ab „World War X“ anno 2019 darauf besannen, eben jene Kritikpunkte ein wenig abzumildern und sich etwas mehr dem Death Metal zuzuwenden, was dem Sound der Kalifornier mehr als guttat.

Nun also Album Nummer Neun namens „Necromanteum“ und auch hier ist deutlich zu erkennen, dass wenn der Fünfer aus San Diego ein wenig das Tempo rausnimmt, eine richtig geile, fette und musikalisch höchst anspruchsvolle Band dahintersteckt.

Es ist zwar immer noch nicht die Musik, die ich mir zum abhotten oder entspannen auflegen würde, aber die 10 Songs haben schon mächtiges Potential, bei der geneigten Fanbase für feuchte Höschen zu sorgen. Vor allem gefallen mir die Versatzstücke, in denen Carnifex ein wenig experimentieren und orchestrale Parts einbauen oder einem unterstützenden Keyboard die Chance geben, das ganze Gericht schmackhaft zu garnieren.

Kurioserweise muss ich ehrlich zugeben, dass die einzelnen Songs auch einen recht hohen Wiedererkennungswert haben, beispielsweise „Architect of Misanthropy“, der im Mittelteil ein überragendes Solo beinhaltet, welches mich an den seligen Ralph Santolla erinnert.

Für mich persönlich ist „Necromanteum“ tatsächlich eine echte Überraschung, da es Carnifex schaffen, meine Vorurteile ein wenig zu widerlegen und ein Album präsentieren, was neben Abwechslungsreichtum auch eine Menge an musikalisch unterschiedlichen Facetten zu bieten hat, welche ich von einer Band dieses Musikstils nicht unbedingt erwartet hätte.

01. Torn in two
02. Death’s forgotten children (feat.Tom Barber)
03. Necromanteum
04. Crowned in everblack
05. The pathless forest
06. How the knife gets twisted
07. Architect of misanthropy
08. Infinite night terror
09. Bleed more
10. Heaven and hell all at once