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CAROOZER – The Brewtal Truth (2024)
(8.702) Maik (7,8/10) Groove Metal
Label: Daredevil Records
VÖ: 05.01.2024
Stil: Groove Metal
Wer es gerne dreckig, alkoholgeschwängert und kippenverraucht mag und das Ganze auch in hörbarer Form goutiert, könnte bei den Leipzigern CAROOZER eine lohnende Andockbucht finden. Der Stil der Band läßt sich nicht so strikt auf ein Genre festlegen, dennoch wirkt die ganze Chose wie aus einem Stück gegossen.
Elemente des Stoner- Rocks, nur schneller. Anklänge vom Thrash, nur moderner. Den Spirit dreckigen Rock’n’Rolls, nur fuck-off-mäßiger. Eben das alles findet man im Sound von „The Brewtal Truth“. Und es darf auch mal ein wenig funky, bluesgeschwängert oder headbangkompatibel werden. Ein bißchen Southern Rock schielt auch mal ums Eck. Hauptsache, es groovt. Und das tut es auch. Und beim Song „A Good Day To Die“ kommt riffmäßig sogar ein bißchen PANTERA- Feeling auf.
Dann kommt das alles auch noch mit ordentlich Wumms, denn die Riffs sind schwer wie der Hulk, die Gitarrensoli sägen so richtig schön dreckig und räudig die Ohrenhaare direkt an der Wurzel ab und Gesangsakrobat Rich, den wir auch noch von LUMBERHEAD kennen, röhrt wie eine Mischung aus James Hetfield und Atze von BLIZZARD.
Das Ganze kommt mit einem Sound daher, der so dermaßen nach Siebziger Hard Rock klingt und, denkt man sich die moderneren Einflüsse weg, durchaus so auch schon vor fünfzig Jahren hätte klingen können.
Nun bin ich in dieser Groove Metal – Geschichte nicht besonders gut bewandert, weshalb mir hier Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Und normalerweise wildere ich auch selten bis gar nicht in diesen Jagdgründen, sowohl was die Grooveschiene als auch die Stonerpalette angeht. Deshalb fängt das Album, wenn ich mich nicht hundertpro darauf konzentriere, auf Dauer etwas zu plätschern an.
Die Mucke von CAROOZER scheint sich also mehr für den Livesektor zu eignen, denn da brennt wahrscheinlich die Bude, wenn die Leipziger loslegen. Und trotz meiner Ignoranz finde ich das Album recht cool, weil es eben dauerhaft, gerade auch in den langsameren Parts, wuchtig auf die Magengrube ballert. Wer also auf derartige Mucke abfährt, ist mit „The Brewtal Truth“ bestens bedient.
Anspieltipp: „Lesson In Booze“ und „A Good Day To Die“
Bewertung: 7,8 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Lesson In Booze
02. It Ain’t Me
03. Shuffle-Headed Groove Machine
04. Drive By
05. Hobos Waltz
06. A Good Day To Die
07. Lifelover
08. Motörfucker