Label: Metal Blade
VÖ: 07.08.2015
Stil: Deathgrind
CATTLE DECAPITATION Webseite
CATTLE DECAPITATION auf Facebook
Meine Fresse, existieren die Hardcore-Veganer aus San Diego wirklich schon 19 Jahre? Tatsache…und warum klingen die Jungs von Album zu Album so, als ob sie gerade einem Jungbrunnen entsprungen wären? Keinen blassen Schimmer, doch eins ist sicher: Album Nummer sieben namens „The anthropocence extinction“ ist das mit weitem Abstand beste Werk dieser unfassbar genialen Combo, die selbst bei den brutalsten Highspeed Ausflügen immer noch wie aus einem Guss klingen und zu keinem Zeitpunkt dem Hörer mit abgedroschenen akustischen Phrasen auf den Zeiger gehen.
Klar…für das ungeübte Ohr sind solche Wutausbrüche wie auf „Plagueborne“, „Apex blasphemy“ oder „Cico inhumanitas“ schwer nachvollziehbar, doch für Fans solcher Killerkommandos wie Vital Remains oder Nile sind Cattle Decapitation ein unbedingtes Muss, ohne Wenn und Aber. Und besagte Nile müssen sich warm anziehen, denn alle 12 Songs auf dieser famosen musikalischen Neutronenbombe bilden eine so dichte Einheit, dass kein Schamhaar mehr dazwischen passt und sind im Gegensatz zum neuen Album der Ägyptologen (welches ich ebenfalls schon auf dem Seziertisch habe) um Klassen besser, so viel kann ich schon jetzt verraten. Lediglich die musikalisch unterlegte spoken word Einlage „Ave exitium“ fällt etwas aus dem Rahmen, doch dafür holen viele andere Stücke die Kohlen wieder aus dem Feuer. Allein der Opener „Manufactured existence“ ist ein solch unfassbar geiles Brett, dass ich mir diesen Killer als Klingelton hinterlegt habe.
Das wirklich Großartige an den Kaliforniern ist aber nicht nur deren unfassbare Brutali- und Virtuosität, sondern vielmehr deren Abwechslungsreichtum, dem ein gigantischer Ideenreichtum zugrunde liegen muss. Mich fasziniert vor allem immer wieder der Clean Gesang von Frontmann Travis Ryan, der für mich wie eine Todesblei Version des ehrwürdigen King Diamond klingt. Ebenso grandios sind die Bassläufe von Derek Engeman, der vor allem bei „Mammals in Babylon“ sein Können eindrucksvoll beweist, ebenso wie Gitarrenhexer Josh Elmore, der in meinen Augen zu den Besten des Genres gehört. Und natürlich nicht zu vergessen ist Drummer David McGraw, der so atemberaubend schnell spielt, das man als normaler Trommelstockschwinger seine Arbeitsgeräte einmotten möchte. Und nein, das ist nicht nur den Studiosessions geschuldet, der Mann kann das auch live, wie Elmo und ich vor etwas mehr als zwei Jahren livehaftig erleben durften.
Cattle Decapitation ist nicht nur eine unfassbar großartige Band die genau weiß, wie man Brutalität mit Eingängigkeit paaren kann, sondern vom Songwriting vielen Genrekollegen so haushoch überlegen, dass man für die Amis eigentlich eine eigene Kategorie erfinden müsste. „The anthroposence extinction“ ist nichts für Weicheier oder zartbesaitete Gemüter, vielmehr der Soundtrack zur Apocalypse…und wenn solche Songs zum Weltuntergang ertönen ist es mir fast scheißegal, dass der Ball die Luft verliert. Weltklasse!
Bewertung: 10 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Manufactured existence
02. The prophets of loss
03. Plagueborne
04. Clandestine ways (Krokodil Rot)
05. Cico inhumanitas
06. The burden of seven billion
07. Mammals in Babylon
08. Mutual assured destruction
09. Not suitable for life
10. Apex blasphemy
11. Ave exitium
12. Pacific grim
Aktuelle Meldungen
CATTLE DECAPITATION (2015)
"The anthroposence extinction" (1.956)