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CEPHEIDE – Les Échappées (2021)
(7.536) Timo (8,0/10) (Post) Black Metal
Label: Les Acteurs de l'Ombre Productions
VÖ: 03.12.2021
Stil: Black Metal
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Hinter Cepheide verbirgt sich ein weiteres Soloprojekt des französischen Künstlers Joseph Apsarah (ehemals Gaetan Juif), der bereits seit 2013 im atmosphärisch melodischen Black Metal merklich immer deutlicher seine Abdrücke hinterlässt. Das diese vertonte Finsternis nicht sein erstes Steckenpferd ist, wird einem dabei recht schnell bewusst. Denn auch bei anderen französischen Düsterheimern wie Rance und Scaphandre konnte er bereits seine Qualitäten in Einklang bringen.
Im Vergleich zum 2017er Debutalbum „Saudade“, das man durchaus antesten sollte, verfolgen Cepheide kontinuierlich ihren eingeschlagenen Weg und der Mastermind himself ist sich in der Gesamtheit betrachtet treu geblieben. Die dichte, finstere Atmosphäre wird auch auf dem aktuellen Langspieler mal rasend, mal im gut sortierten Midtempo hochkarätig vorgetragen. Die Songs sind angenehm treibend, fast wirken sie wie in einem Rausch aus Wahn und Wildheit. Garniert ist der pechschwarze Seelentrip mit vorzüglich eleganten, melodischen Momenten, die dem Album unglaublich guttun. Den kratzigen und auch mal keifigen Gesang würde ich als genretypisch bezeichnen, der wie ein zusätzliches Instrument die morbide Stimmung noch deutlicher vorantreibt.
Trotz vieler traditioneller Merkmale des frühneunziger, atmosphärischen Black Metal‘s, zeigen Cepheide auch experimentelle Phasen wie beim Beginn von „L'ivresse“, den man auch dem Surf Genre zuordnen kann und beim schleppenden „Les cris“ geht’s doomig bis äußerst schleppend zu werke. Dabei formen Cepheide auch ziemlich gut ihre eigene Idee von (Post) Black Metal. Musikalisch bewegt sich dieser grandiose Output dennoch größtenteils auf dem skandinavischen Black Metal Terrain, irgendwo zwischen frühe Satyricon, Emperor und den legendären Vintersemestre. Und sollte Anhänger des nordischen atmosphärischen Black Metal recht schnell begeistern können. Durchaus ein mehr als ansprechendes Projekt, das trotz der angemerkten Trademarks eigenen Charme nicht vermissen lässt.
Anspieltipps: „Le sang“ und „Les cris”
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist
01. Le sang
02. L'oubli
03. L'ivresse
04. Les larmes
05. Les cris
06. La nausée