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COBRAKILL – Serpent’s Kiss (2024)

(8.726) Maik (8,0/10) Heavy Metal


Label: Frontiers Records
VÖ: 19.01.2024
Stil: Heavy Metal






Immer diese Cobras… Haben sich letztes Jahr die Damen von COBRA SPELL noch kurz in Olafs Jahrespoll gebissen, ist mir beim Aufräumen die Demo-CD einer Band namens COBRA in die Finger gekommen, und nun beeheren uns COBRAKILL mit ihrem zweiten Langspieler. Und der hat es durchaus in sich, wenn man, wie ich, in den Achtziger Jahren mit dem Heavy Metal sozusagen aufwuchs. Der Opener „Above The Law“ wirkt auch gleich wie eine musikalische Verjüngungskur, oder auch wie eine akkustische Zeitreise.

Man könnte fast annehmen, hier wären ein paar alteingesessene Mucker einer vor dreieinhalb Jahrzehnten aufgelösten Band mal wieder aktiviert worden, doch weit gefehlt. COBRAKILL existieren seit 2020. Und wenn sie auch wie eine amerikanische Band klingen, stammen sie doch aus good ol‘ Germany, wenngleich Pseudonyme wie Crippler Ramirez oder Toby Ventura scheinbar ebenso auf Ami-Metal schließen lassen könnten.

Dabei zelebrieren die Jungs einen ziemlichen Mix aus klassischem Metal, wie dem schon erwähnten Opener, einer gewissen Schiene des Hair Metal/Sleaze Metal und erinnern zugleich auch etwas an Bands wie DEF LEPPARD, wie beim Song „Bazooka“. Es geht also abwechslend mal heavy, dann auch wieder mal leicht angepoppt („Concrete Jungle“) zugange, wobei die Band niemals den Rahmen des AOR-tauglichen Heavy Metals verläßt. Dabei wirkt die Mucke auch recht selten zu weichgespült, was wohl ein Verdienst der Twin Guitars sein dürfte, die doch schon mal an die etwas softeren Songs von JUDAS PRIEST erinnern können. Man nehme nur mal das Anfangsriff von „Same Ol‘ Nasty Rock’n’Roll“!

Auch das Fehlen permanenter Keyboardeinlagen sorgt für ordentlich Durchzug, auch bei den etwas softeren Songs. Auch vokalistisch reihen sich COBRAKILL in die Phalanx der in  dieser Musik typischen Sänger ein, ich würde sogar sagen, Nick Adams ist ein besserer Axl Rose, erinnert teils an Joe Elliott, ab und an vielleicht auch an Vince Neil.

Natürlich kann man mit dergleichen Mucke keine neuen Gipfel mehr erklimmen, fast alles in dieser Sparte ist schon mehrfach abgehandelt worden und genaugenommen wollen Fans dieser metallischen Spielart auch keine Experimente. Und die gibt es hier auch nicht.

Was es aber gibt, und das nicht zu knapp, ist jede Menge Spaß. Man spürt regelrecht die Spielfreude und gewisse Körperteile möchten automatisch mit dem Sound mitwippen. Und auch ich, der dazumal in der Hair-Metal- Ära eher skeptisch auf diesbezügliche Bands geschaut hat, kann mich einer gewissen Faszination nicht entziehen.

Wer damals und auch heute noch Bands wie RATT, DOKKEN, MÖTLEY CRÜE und Co gerne hörte/hört und der Zeit der Frisuren a la ‚Explosion in der Matratzenfabrik‘ angenehme Hörerinnerungen abgewinnen kann, sollte an diesem Album nicht vorbeigehen. COBRAKILL haben es geschafft, dem Sound neues Leben einzuhauchen, trotz der eher softeren Ausrichtung ordentlich Arsch zu treten und, wie gesagt, einfach Laune zu machen.

Auf Dauer droht das Album zwar etwas gleichförmig zu wirken, insbesonders zum Ende hin. Das Cover „Silent Running“ von MIKE AND THE MECHANICS ist da auch nicht schuldlos daran, obwohl COBRAKILL dem Song schon eine leicht metallische Note verleihen.

Anspieltipp: „Above The Law“ und „Same Ol‘ Nasty Rock’n‘Roll“


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. Above The Law
02. Bazooka
03. Concrete Jungle
04. Razor Blade
05. Monstrous
06. Same Ol‘ Nasty Rock’n‘Roll
07. Torture Me
08. Hungry Heart
09. Seventeen
10. Silent Running
11. Ride My Rocket
12. Velvet Snakeskin




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