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COFFINBORN – Cadaveric Retribution (2023)

(8.198) Maik (8,4/10) Grindcore/Death Metal


Label: Xtreem Music
VÖ: 23.02.2023
Stil: Grindcore/Death Metal







Der Segen oder auch der Fluch eines musikbewertenden Klugscheißers, je nach Herangehensweise, liegt ja darin, dass man für bestimmte Musik auch die passende Tagesform haben muss. Was man an einem Tag bäh findet, kann einen zwei Tage später mit Vollgas abholen. So ging es mir mit dem ersten Langspieler der Ungarn von COFFINBORN (erstes Lebenszeichen war eine EP im Jahre 2014, „Beneath The Cemetary“). Der erste Hördurchgang meinerseits verlief nämlich gar nicht günstig für die Szegediner Kadavergulaschköche, und auch beim zweiten Male hörte ich nur diagonal zu.

Und dann setzt sich Dumpfbacke Rezensent mit bereits im Resthirn vorgefertigten messerscharf formulierten Schmähworten vor die Tastatur, um über das Werk das rhetorische Schwert des Damokles zu hängen, und was passiert? Der Trottel findet die Mucke plötzlich geil. Na, so was!

COFFINBORN spielen in der Grauzone zwischen Brutalem Death Metal und Grindcore. Und ich sage deshalb Grauzone, denn in Ausgabe 42 unserer Tales From The Hard Side- Audioshow haben Olaf und ich nämlich festgestellt, dass wir die Grenze zwischen diesen beiden Subgenres doch an unterschiedlichen Stellen ziehen. Ich sehe da auch keine streng bewachte, scharf formulierte Grenze, sondern eher ein morastiges Niemandsland, welches seine schleimigen Tentakel in beide Richtungen ausstreckt.

Und die Sarggeborenen aus Ungarn lassen sich da auch gar nicht so festnageln. Einige Parts gehen eher in den klassischen Sumpf -und-Moder Death Metal, andere walzen in feinster Grindcoremanier alles nieder, was bei drei nicht auf dem Baum hockt. Und da wird auch schon man die grobe Schleifscheibe auf die Flex gespannt.

Der Gesang bewegt sich im düster Röchelgrollbereich, ist aber immer noch verständlicher als beispielsweise bei MORTICIAN, eher eine Art tief gestimmter Chris Reifert kommt da zum Tragen, auch Erinnerungen an die britischen Death Metal-Helden IMPALER werden da wach. Auch das Riffing ist um einiges differenzierter, obgleich die Gitarren natürlich bis unterhalb Kniegelenk runtergestimmt sind. Nach dem instrumentalen Intro wird auch gleich losgebrummt, dass die Puszta bebt.

Und ohne Weiteres fühle ich mich an frühe DISASTROUS MURMUR und an NECRONY erinnert, zwischen den beiden Bands würde ich COFFINBORN verorten. Grindige Nagelriffs, die körnig biestig die Mageninnenwände bearbeiten, wirken natürlich zunächst einmal recht unspannend, doch wechseln die Ungarn doch immer wieder zwischen Uffta Uffta und ausgeklügelteren Parts. Auch an der Solofront gibt es erstaunlich viele Melodien zu erhaschen, was der gewaltigen Zerstörungsmacht der Combo allerdings keinen Abbruch tut, denn andere Soli wiederum bewegen sich in SLAYEReskem Synapsenschmirgelbereich.

Das Erstaunliche ist, dass das Album mit jedem Anhören mehr wächst, und man in dem ursprünglich vernommen geglaubten Stumfheimergetrümmer doch die eine oder andere Überraschung steckt. Mir laufen natürlich diese grindigen Rödelriffs wie Lebenselixier in die Adern, und ich fühle mich wie mit der Zeitmaschine in die frühen Neunziger versetzt, als oben genannte Referenzbands, und auch Combos wie DISHARMONIC ORCHESTRA, CARCASS und andere dem Death Metal die eine oder anderer Metzelwurst vom Brot holten.

Und mittlerweile habe ich auch herausgefunden, was bei den ersten beiden Hördurchgängen falsch gelaufen ist. Ich habe den Kram nämlich viel zu leise angehört. Da musst du die Schepperkiste aufdrehen, dass beim Nachbarn der Stuck von der Decke bröselt und dieser (der Nachbar, nicht der Stuck) den nächsten Luftschutzbunker aufsucht.

Anspieltipp: „Undead Ceremony“ und „Lycanthropic Devourment“


Bewertung: 8,4 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Self-Mutilation Of The Soul
02. Undead Ceremony
03. Flesheater
04. Lycanthropic Devourment
05. Cleansed By Putrefaction
06. Infernal Entombment
07. Gruesome Fate
08. Cadaveric Retribuition




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