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CONCRETE COLD - The strains of battle (2023)
(8.448) Olaf (7,8/10) Death Doom Sludge
Label: Supreme Chaos Records
VÖ: 14.07.2023
Stil: Death Doom Sludge
Wer mich kennt weiß, dass ich kein ausgewiesener Sludge Fan bin und mit dieser meist mit akustischen Schwaden duftender, horizonterweiternder Gewürze einhergehenden Musik nicht viel anfangen kann und diese Platten meist unserem Baka zuschustre. Im Falle der schon fast als Allstar Band durchgehenden Concrete Cold mache ich aber mal eine Ausnahme, denn der hier gezockte, am Anfang etwas merkwürdig anmutende Genre Mix hat durchaus seine Reize.
Mit Johannes Pitz, Daniel Jakobi und dem endlich wieder brüllenden Jost Kleinert haben sich drei ehemalige Lay Down Rotten Recken unter dem neuen Banner zusammengefunden, haben sich zusätzlich noch mit Red Stone Chapel Gitarrero Dennis Barmbold und The great Cold Drummer Philipp Becker verstärkt, und machen zusammen Mucke, die an manchen Stellen durchaus auch ein paar Bolt Thrower Anleihen hat, meist im doomigen Midtempo Bereich angesiedelt sind und einem durchaus die Schädeldecke abschraubt. Wenn man es zulässt.
Denn das Problem bei dem von Milking the Machine und Knife Drummer Ferli fett produzierten Erstling ist nicht das musikalische Talent, sondern vielmehr der Umstand, dass ich durchaus vier fünf Songs am Stück hören konnte, danach aber eine Pause brauchte, um das vorher Gehörte zu verarbeiten, denn leichter Tobak ist das nicht. Natürlich stehen die unfassbar fetten Riffs der beiden ebenso anmutenden (aber nicht unbedingt aussehenden) Gitarristen im Vordergrund, doch auch die Rhythmus-Sektion tut sein Übriges zu diesem zähfließenden Lava Brocken, den sich Fans oben genannter Bands erst einmal anhören sollten, bevor sie blind zuschlagen.
Das Alles ist gut gezockt, doch ich empfand an manchen Stellen eine gewisse Lethargie und Spannungsarmut, wo man vielleicht ein paar Spannungselemente mehr hätte einbauen können. Doch ich denke, das war so gewollt und ich habe es nur nicht sofort begriffen. Auf jeden Fall merkt man, dass die Bande Spaß beim Einspielen gehabt haben muss, wobei die Frage erlaubt sein darf, ob man bei dieser Art von Mucke überhaupt lächeln darf. Ich vermute eher nicht. Dennoch hat man mit „Pain escorts“ einen richtig fetten (sorry nochmal) Hit am Start, bei dem Undertow-Frontbollo Joschi ebenfalls ziemlich angepisst ins Mikro bellt. Verdammt starker Song. Achja, das Coverartwork finde ich mega geil, muss auch mal gesagt werden…
Auch wenn zum Ende der Platte hin meine Aufmerksamkeitsspanne einen kleinen Knacks bekam, muss ich Concrete Cold ein durchaus gelungenes und mehr als interessantes Debüt bescheinigen, welches aber noch ein wenig Luft nach oben hat. Auf jeden Fall hat mich das Wiederhören mit Jost Kleinert sehr gefreut, der viel zu lange still war und nun scheinbar wieder ins geschehen eingreift. Reinhören!