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CORPSESSED – Succumb To Rot (2022)
(7.783) Maik (8,5/10) Death Metal
Label: Dark Descent Records
VÖ: 22.04.2022
Stil: Death Metal
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Bei einem Bandnamen wie CORPSESSED denkt man unweigerlich an ein Wortspiel aus CANNIBAL CORPSE und POSSESSED, und könnte falscher nicht liegen, denn die hier zu beschreibende, seit fünfzehn Jahren aktive finnische Combo hat sich eher den traditionellen skandinavischen Death Metal auf die blutigen Fahnen geschrieben.
Schon das zum Albumtitel erkorene, einleitende Instrumentalstück erinnert an frühe schwedische Todeskommandos, allerdings eher an frühe GRAVE als an späte ENTOMBED. Das Ganze kommt dann doch etwas gruftiger und brutaler rüber und atmet den Spirit ebenfalls finnischer Krachologen wie CONVULSE.
Wir haben also die üblichen Zutaten. In den Keller gestimmte Gitarren, eine gloomy Gruftatmosphäre, ein Sänger, der sich nicht nur die Seele aus dem Leib röchelt, sondern das auch noch mit massivem Hall unterlegt bekommt, treibende bis stampfende Riffs und die übliche todesmetallische Brachialität. Dazu kommen noch Gitarrensoli, die aufgrund der Tiefstimmerei so schön orgeln wie dazumal auf den Debütalben von ENTOMBED und DISMEMBER.
Das alles ergibt eine Soundwand, die wie ein akkustischer Tsunami über einen herfällt, und bis auf kurze Momente wie zu Beginn von „Spiritual Malevolence“, rücksichtslos alles plattwalzt, was nicht bei drei auf dem Rentier sitzt und weggaloppiert.
Das alles ergibt eine Soundwand, die wie ein akkustischer Tsunami über einen herfällt, und bis auf kurze Momente wie zu Beginn von „Spiritual Malevolence“, rücksichtslos alles plattwalzt, was nicht bei drei auf dem Rentier sitzt und weggaloppiert.
Wer mich kennt, weiß, daß ich eher dem brutalen Todesgebrumm traditioneller Bauart zugeneigt bin als den glattpolierten und auf Hochglanz getrimmten modernen Spielarten des Death Metal. Demzufolge läuft mir die Mucke von CORPSESSED ganz gut rein, und das nicht nur deswegen, weil ich damals, als solche Musik der neueste Schrei war, erst halb so alt war wie heute.
Natürlich sollte man weder Innovation oder Originalität erwarten, doch wer auf old school Death Metal skandinavischer Prägung abfährt, wird hier seine alte Heimat wiederfinden. Die Produktion tut ihr Übriges, denn der Sound wirkt so authentisch, wie das eben heute noch möglich ist. Das heißt, wir sehen hier keine blitzblank polierten Spiegelwände und perfekt ausgeleuchtete Ecken, die auch jedes noch so winzige Detail sichtbar machen.
Nein, hier hängen immer noch modrige Fetzen lang vergammelter Vegetation an den Wänden, Verschlungenes Gezücht zweifelhafter Herkunft windet sich in den Winkeln und ein muffig riechender Strom aus üblem Modder gluckert auf dem Boden. Düsteres, gedämpftes Licht glüht fahl über dem Szenario, und ganze Regimenter von Gänsehäuten steht Schlange, um uns in eine unheimliche, morbide Stimmung zu versetzen. Und man fühlt sich sofort in ein Dan-Seagrave-Cover versetzt.
Wenn Ihr das auch geil findet, den morbiden Auswüchsen des Death Metal Euer ganzes Herz gehört, sind CORPSESSED mehr als bereit, Euch bereitwillig in die halbverwesten Arme zu nehmen, und Ihr könnt, dem Albumtitel folgend, gemeinsam der Fäulnis erliegen.
Anspieltipp: „Death Stench Effluvium“ und „Calling Void“
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Succumb To Rot
02. Relentless Entropy
03. Death-Stench Effluvium
04. Spiritual Malevolence
05. Calling Void
06. Sublime Indignation
07. Profane Phlegm
08. Pneuma Akathartos