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CREEPING DEATH – Boundless Domain (2023)

(8.415) Timo (8,4/10) Death Metal


Label: MNRK Heavy         
VÖ: 16.06.2023                   
Stil: Death Metal






Mit ihrem 2019er Debut „Wretched Illusions“ hatten die jungspundigen Texaner ein ordentliches Pfund abgeliefert, das wusste Maestro & Chefdenker Olaf durchaus zu bestätigen und kredenzte ihnen 9 berechtigte Punkte. Der Fünfer ist seit seiner Gründung recht tatkräftig unterwegs und war Anfang des Jahres sogar mit den genialen Revocation auf Europa-Rundreise. Dabei haben sie seit 2015 einen steilen Weg zurückgelegt, und vereinten ganz vielversprechend grobkörnigen schwedischen und amerikanischen Death Metal, im Stile von Cannibal Corpse und Vomitory, oder auch mal in rumpeliger Autopsy-Manier.

Recht enthusiastisch äußerte sich Creeping Death Gitarrist Trey Pemberton im Vorfeld des neuen Albums, mit der Aussage: „Wir haben noch nie so gut geklungen“. Gut gebrüllt Löwe, nicht so vorschnell will ich da erstmal einwerfen. Das Trends und Strömungen dem texanischen Fünfer allerdings gewiss reichlich egal sind, ja da konnte man sich auf den bisherigen beiden Scheiben einstimmig überzeugen. Das sind nicht die schlechtesten Voraussetzungen für ein gelungenes bis gutes Album.

Auf „Boundless Domain“ kommen die amerikanischen Deather wieder mit einem schmucken Coverartwork daher, das sich nahtlos bei den bisherigen Releases einbindet. Eine schöne Strategie, die hier Creeping Death verfolgen. Auf 10 Songs, in 41 Minuten, gibt’s wieder viel Todesblei der klassischen Sorte, zu verorten in den frühen 90er Jahren. An ihren stetigen Inputs sind sie beständig geblieben. Bringen europäischen und amerikanischen Death Metal zu einem stimmigen Miteinander. Das Material des Albums serviert drückende und fette Heavyness, die auch mal mit einem erfrischenden Tempo dargeboten wird. Die groovige Wucht des Fünfers erinnert dabei ganz frech sofort an JungleRot. Ihre Vorliebe für Cannibal Corpse haben sich gleich in einem gemeinsamen Song mit George Fisher, dem Corpsegrinder, verewigt. Der Track „Intestinal Trap“ ist dabei zweifellos ein handfestes Tribut an die Death Metal Pioniere aus Florida. Hätte auch auf einer CC-Scheibe sein können, irgendwie find ich das jetzt aber nicht sonderlich originell. Zumal das Gitarrensoli hier wie von Rick Rozz zu Massacre‘s „From Beyond“ Zeiten klingt. Sehr oft hört man auf dem Album zahlreiche Belege zu einigen Altvorderen, was den Anschein einer Death Metal Best Of nicht von der Hand weisen lässt, besonders eigenen Charme hat das allerdings nicht, was ich schon schade finde.

Erster richtige Höhepunkt ist für mich aber „Vitrified Earth“, der wummert klassisch in Front, zeigt knochigen direkten Death Metal, mit einem schönen packenden, britischen Bolzenwerfer-Groove, schnittigen Solis und ein messerscharfen Blastattacke. So weiß auch das zeitweise thrashige „The Parthian Shot“ zu gefallen, auch wenn sich hier ein paar typische Dying Fetus Groovebatzen eingeschlichen haben. Auch mit einem Song wie „Cursed“ machen die jungen Texaner vieles richtig, ein Song der zweifellos zu den Highlights zählt. Ebenso bockstark zeigt sich, „The Common Breed“, dass eine Spur melodischer metert, und einen fast schon melancholisch düsteren Leadparts einstreut, der an alten britischen Death/Doom, der frühen Paradise Lost Ära erinnert, sehr cool. Ein Detail das aufmerksamen Death Metal-Nerds nicht verborgen bleiben wird. Zum Abschluss hat man mit „The Edge of Existence“ den Opener der letzten EP nochmal neu eingespielt, in einem weniger modrigen Sound. Ein schöner Abschluß, ein klasse Death Metal Klopper der alten Schule, der auch ein paar urige Morgoth Momente in das Kerbholz hämmert, eben direkt auf die Zwölf, passt!

Auf dem zweiten Album der Texaner gibt’s wieder eine umfangreiche Packung an catchy und zuweilen puren Death Metal. Montiert mit viel satten und wuchtigen Groovesalven, vereinzelten Core-Einlagen, ist das handwerklich auf einem guten, und recht ordentlichen Niveau. Am Ende sind das für mich allerdings auch zu viele Querverweise zu anderen Bands, das geht dann eben doch zu Lasten eines gewissen eigenständigen Albums. Sei es drum, „Boundless Domain“ bietet in der Masse eine gut sortierte Portion erdigen und wuchtigen Death Metal’s. Kommt aber an dem stärkeren, und klarer strukturierteren Debutalbum „Wretched Illusions“, nicht vorbei. Auch wenn „Boundless Domain“ viel abwechslungsreicher ist und natürlich weniger ruppig als der Erstling. Creeping Death werden nicht drum rumkommen mehr Eigenständigkeit zu entwickeln, wenn sie aus dem Gro von zahlreichen Newcomer Kapellen herausstehen möchten.     


Bewertung: 8,4 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01.Boundless Domain
02.Intestinal Wrap (Ft. Corpsegrinder)
03.Vitrified Earth
04.The Parthian Shot
05.Creators Turned Into Prey
06.Cursed
07.Remnants Of The Old Gods
08.Looming
09.The Common Breed 
10. The Edge of Existence




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