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CREYE – II (2021)
(6.793) Maik (8,1/10) Pop Rock
Okay, Extrem-Metaller, Headbanger und ähnlich gepolte Krachfetischisten: mal eben weghören! Denn was das schwedische Kommando CREYE hier fabriziert, hat nur weit am Rande mit Metal zu tun. Und eigentlich gehöre ja auch ich eher zu der Klientel, die bei derartiger Mucke auf Durchzug schaltet, aber irgendwie haben es die Kerle drauf, eingängige, catchy Songs zu schreiben, die zwar auf den ersten Blick soft und mainstreamig einherschreiten, sich aber mit sofortiger Wirkung im Schädel festsetzen.
Geboten wird also eher radiotauglicher Rock am Rande der Popmusik. Bands wie FOREIGNER, EUROPE und dergleichen dürften hier dieselbe Zielgruppe anfahren. Ab und an tendiert die Mucke sogar in Richtung Boygroups, allerdings um Längen besser. Das geht auch gleich mit dem Opener los. „Broken Highway“ ist ein recht balladesker Einstieg für ein Album, zeigt aber somit gleich, wohin der Zug zu fahren gedenkt. Und obgleich es tempomäßig eher ein Bummelzug ist, fährt er doch mit glasklarer Linie in den Olymp eingängiger Rockmusik. „Carry On“ ist ein wenig flotter, greift aber genauso zielsicher in die Ohrwurmkiste.
Ich könnte das Album jetzt noch weiter Song für Song auseinandernehmen, aber das würde doch nicht wirklich zu etwas führen. CREYE bedienen auf diesem Album definitiv die Radiotauglichkeit, und das, was sie machen, ist zwar wirklich nicht meine Schiene, aber wie sie es machen, ist definitiv gut, denn die Songs sind allesamt recht eingängig und bleiben auch hängen, was ja bei der Musikrichtung nicht unbedingt zum Standard gehört.
Meine Frau fand das Album übrigens gleich beim ersten Durchlauf recht gut, obwohl auch sie eingestehen musste, dass es eher in Richtung Pop als in Richtung Metal geht. Das wird auch durch die recht poppigen Keyboards unterstrichen, und der sanftmütige Gesang tut sein Übriges. Dennoch greifen die Songs sofort und nerven auch nicht mit aufgesetzter Kommerzialität. Wer also auf Achtziger Softrock steht, kann sich CREYE definitiv in die Sammlung stellen, denn mit den entsprechenden Größen von damals kann sich die Combo aus Malmö definitiv messen.
Anspieltipp: „Broken Highway“ und „Carry On“
Bewertung: 8,1 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Broken Highway
02. Carry On
03. Find A Reason
04. Siberia
05. Face To Face
06. Can’t Stop What We Started
07. Lost Without You
08. Hold Back The Night
09. Let The World Know
10. Closer
11. The Greatest
12. War Of Love