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CROWNSHIFT – Crownshift (2024)

(8.905) Jörn (7,5/10) Melodic Death Metal


Label: Nuclear Blast
VÖ: 10.05.2024
Stil: Melodic Death Metal






Bei der Häufigkeit, mit der sich aus den Überresten von CHILDREN OF BODOM neue Bands formieren, kann einem fast schon etwas schwindelig werden. Als nicht ganz so tief in der Melodic-Death-Szene verankerte Person habe ich mittlerweile ein wenig den Überblick darüber verloren, in wie vielen Projekten die Jungs überall ihre Flitzefinger im Spiel haben. Was einerseits Freunde des melodischen Todesbleis freuen dürfte, da sich hierdurch die Frequenz an entsprechenden Veröffentlichungen deutlich erhöht. Auf der anderen Seite fehlt mir bei einigen dieser neu entstehenden Konstellationen immer wieder eine eigene Identität. Und häufig bin ich mir auch nicht sicher, ob es sich jetzt um eine wirkliche Band handelt oder doch eher um ein einmaliges Projekt. Dieses Problem nun ausgerechnet der sich ebenfalls aus besagtem Dunstkreis gebildeten Truppe CROWNSHIFT stellvertretend ans Bein zu binden, mag nicht unbedingt fair von mir sein. Aber eben jene Skepsis kann ich auch nicht ganz abstreifen, wenn es um die Betrachtung ihres nun erscheinenden selbstbetitelten Debütalbums mache.

Aber wen haben wir denn nun alles hier auf dem Zettel? Da wäre zum einen Sänger Tommy Tuovinen, der sich normalerweise bei MYGRAIN die Seele aus dem Leib brüllt, außerdem noch Daniel Freyberg (ex-CHILDREN OF BODON/BODOM AFTER MIDNIGHT) an der Gitarre, WINTERSUN/NIGHTWISH-Bassist Jukka Koskinen sowie den FINNTROLL-Kesselverklopper Heikki Saari.

Bei so viel Erfahrung darf man natürlich schon ein gewisses Niveau voraussetzen. Und genau das bekommt man auch bei den vorliegenden acht Songs geboten. Schließlich sind hier gestandene Profis am Werk. Stilistisch bietet das Quartett auf den ersten Blick dann auch den erwarteten Querschnitt ihrer bisherigen musikalischen Vergangenheit und durchaus genretypische Kost, wobei dem Material darüber hinaus auch sehr viel Modernes beigemischt wurde. Zwar kommt der Opener „Stellar Halo“ noch recht Bodom-mäßig um die Ecke, aber spätestens bei „A World Beyond Reach“ oder der Powerballade „My Prison“ merkt man, dass auf dem Album die Angel auch häufig mal in Richtung Alternative-Metal ausgeworfen wird, ohne das bekannte Gewässer je mit beiden Beinen komplett zu verlassen.

Besonders ins Schwarze trifft bei mir „Rule The Show“, da es mich musikalisch sehr an die letzten Alben von STRAPPING YOUNG LAD erinnert. Das liegt vor allem auch daran, dass Sänger Tommy, der auf dem ganzen Album einen wirklich tollen Job macht, bei diesem Song so dermaßen nach Devin Townsend klingt, dass akute Verwechslungsgefahr besteht.

Und auch die übrigen Nummern bieten Genrefans genug, um sich von CROWNSHIFT auf Albumlänge durchaus gut unterhalten zu lassen. Alles wird hittig vorgetragen und besonders in den nicht seltenen härteren Momenten kommt regelmäßig Freude auf. Die Tatsache, dass drei der hier agierenden Protagonisten in der Vergangenheit bereits bei NORTHER gemeinsame Sache gemacht haben, stimmt zwar zuversichtlich, dass es sich hier tatsächlich um eine richtige Band handelt und nicht wieder der finnische Melo-Death-Zufallsgenerator durch die gerade zur Verfügung stehenden Musiker gepflügt ist. Bevor ich mir daraufhin allerdings gleich einen CROWNSHIFT-Patch auf die Kutte zimmern würde, warte ich doch lieber erst ab, ob die Truppe es auch wirklich ernst meint und gekommen ist, um zu bleiben.

Anspieltipps: „Rule The Shadow“


Bewertung: 7,5 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. Stellar Halo
02. Rule The Show
03. A World Beyond
04. If You Dare
05. My Prison
06. The Devil’s Drug
07. Mirage
08. To The Other




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