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CULTURA TRES – Camino De Brojos (2023)
(8.310) Marky (7,0/10) Sludge Metal
Label: Universal Music Group
VÖ: 07.04.2023
Stil: Sludge Metal
„Camino De Brojos“ ist Platte Nummer fünf dieser multinationalen südamerikanischen Band Cultura Tres, was so viel heißt wie „Die kulturellen Drei“. Sänger, Gitarrist und Bandgründer Alejandro Londoño ist aus Kolumbien, Zweiter Gitarrist und ebenso seit Anfang dabei ist Juan De Ferrari, welcher aus Venezuela stammt, genauso wie Neuzugang und Schlagzeuger Jerry Vergara Cevallos, der seit 2019 hinter der Schießbude sitzt. Letzter Neuzugang und der prominentester im Ring, ist Paulo Xisto Pinto, Jr. am Bass, welcher sich gerne, neben seinem Hauptbrötchengeber Sepultura, in weiteren Bands austobt.
Ob Paulo jr. nun das „Label“ Thrash Metal mit in die Stilbeschreibung der Cultura Tres bringt, wird eine Rätzel bleiben. Weil, nach meine Einschätzung ist das treibender, bis doomiger Sludge Metal. Das ist nicht schlimm und das funktioniert die erste Hälfte der Platte auch gut. Vor allem Schreihals Alejandro fügt ein paar Hardcore Roots dem Sound der Band bei. Dazu passen auch die sozialkritischen Texte, was ich als nicht der spanischen Sprache mächtiger, anhand der Songtitel und Videos, stark vermute.
Oft werden die kräftigen Parts mit ruhigeren Zwischenspielen untermalt, was natürlich Dynamik der Songs nochmal verstärkt. Gut zu hören bei „Signs“, was vielleicht daher auch zum längsten Song der Platte, mit seinen knapp sieben Minuten Spielzeit, führt. Warum Cultura Tres eine Sludge Band sind, zeigen sie bei „The Land“. Ein Hassbratzen vor dem Herrn, der sich unweigerlich in den Kopf bohrt.
Ok, darf es vielleicht doch ein bisschen Thrash sein. Zumindest zündet Schlagwerker Jerry für kurz mal den Doublebass Motor und das Tempo ist mal schneller, nur um dann wieder in doomige Gefilde abzudriften. Aber bei „Zombies“, ist das sehr thrashig und zieht sich auch eine Weile so hin, bis dann das Tempo wieder reduziert wird, bis hin zu einem sehr langsamen Ende.
Nach dem etwas sphärischen Interlude „De Maracay“, wird das Ende von „Camino de brujos“ mit „The Smell Of Death“ eingeläutet und endet mit dem Titelsong. Es bleibt doomig und wird zum Titelsong am Ende immer folkloristischer und endet mit einem Krach-Loop.
„Camino de brujos“, was so viel heißt wie Hexer Weg, ist für das Gemüt ein schweres Album, in das man sich erst reinhören muss. Die Songs am Anfang finden schneller in die Gehörgänge, während es zum Ende der Platte auch schwerverdaulicher wird. Mit den schellen Parts und den leiseren Parts, sorgen Cultura Tres für eine gewisse Abwechslung, nur um wenig später wieder einen Schlag in die Nierengegend zu bekommen. Muss man mögen, sowas!
Anspieltipps: „The World And Its Lies“, „Signs“ und „The Land“
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. The World And Its Lies
02. Time Is Up
03. Signs
04. The Land
05. Proxy War
06. 19 horas
07. Zombies
08. De Maracay
09. The Smell Of Death
10. Camino de brujos