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CUSTARD – Imperium Rapax (2021)

(7.517) Maik (8,8/10) Heavy Metal


Label: Pure Steel Records
VÖ: 03.12.2021
Stil: Heavy Metal

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Nun, man kann geteilter Meinung darüber sein, weshalb sich eine Metalband nach einer Art Vanillesoße benennt, und eine Art Parodie vermuten. Man kann natürlich auch die Musik von CUSTARD anhören, und feststellen, dass hier keineswegs eine süßliche Pampe aus den Boxen quillt, sondern beinharter Metal.

Und da die Band unter diesem Namen auch schon zwei Jahrzehnte brav die Äxte schwingt, wollen wir uns auch eher auf die Mucke konzentrieren. Auf dem mittlerweile siebten Studiooutput widmen sich die Kollegen aus Nordrhein-Westfalen der Geschichte des Römischen Reiches. Natürlich nicht der gesamten, Ihr Spaßvögel, denn schließlich hat das Großreich am Mittelmeer über zwei Jahrtausende lang die Geschichte Europas, Nordafrikas und Kleinasiens maßgeblich beeinflusst. Das kann man schwerlich in reichlich 50 Minuten abhandeln.

Musikalisch agieren CUSTARD in einer Schnittmenge aus klassischem Power Metal der Marke MANOWAR und melodischem Heavy Metal neueren Datums. HELLOWEEN kommen da ebenso ins Spiel wie beispielsweise SACRED STEEL oder PRIMAL FEAR. Auch WIZARD könnte man als Vergleich anführen. Das bringt Abwechslung in die Sache.

Während der Opener (das Sprechintro lassen wir mal außen vor) „Children Of The Wolf“ eher dem treibenden Melodic Metal huldigt – wenngleich am Beginn kurz das Anfangsriff von „Thor (The Powerhead)“ von MANOWAR zitiert wird (ob nun beabsichtigt oder nicht, lasse ich mal im Bereich der Spekulation) – bewegt sich „Res Publica“ mit seinem stampfenden Rhythmus und dem Männerchor eher im MANOWAR-Epic-Power-Bereich.

Und im weiten Feld dazwischen agieren CUSTARD auch ansonsten, und untermalen verschiedene Stationen der römischen Historie mit metallischen Klängen. Dabei kommen nicht nur glorreiche Episoden des Imperiums zu Gehör, sondern auch Geschichten, wo der römische Adler ordentlich auf den Schnabel geklopft bekam. Sei es durch Hannibal („Blessed By Baal“) oder im Teutoburger Wald („Furor Teutonicus“). Natürlich dürfen Julius Cäsar („The First Empore“) und Cleopatra („The Goddess Of Magic And Death“) auch nicht fehlen. Schade nur, dass auch CUSTARD wohl noch der Mär anhängen, dass Nero Rom angezündet hat. Aber egal.

Alles in allem ist CUSTARD hier ein schönes Power/Melodic-Metal- Album gelungen, welches jedem True Metaller wie flüssiger Stahl in die Ohren fließen sollte, wenngleich die Einengung in das lyrische Konzept, ins besonders durch die Instrumentals, den Fluss des Albums ein wenig bremst.

Dadurch wirkt das durchaus ambitionierte Vorhaben teilweise etwas betulich, was der Güte der Songs allerdings kaum Abstriche einbringt. Auf jeden Fall weiß mich die Mucke der Jungs aus Herne weitaus mehr zu begeistern als alle HAMMERFALLs und SABATONs dieser Welt.

Anspieltipp: „Children Of The Wolf“ und „Res Publica“


Bewertung: 8,8 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Imperium Rapax
02. Children Of The Wolf
03. In Umbra Aquilae
04. Res Publica
05. Blessed By Baal
06. Blood And Sand
07. The First Empore
08. Gloria Aegypti
09. The Goddess Of Magic And Death
10. Cornua Mortis
11. Furor Teutonicus
12. Ode To The Flames
13. Morituri Te Salutant
14. Quo Vadis




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